Sabbat

Im Christentum ist der Sabbat eine auswechselbare Instanz. Man kann ihn grundsätzlich feiern wann man will und wie man will. Im Judentum ist das anders. Da wird der Sabbat als Königin-Braut gesehen. Die Sabbat-Königin wird am Freitagabend ehrenvoll empfangen mit der „Kabbalat Schabbat“ Zeremonie, und Samstagnacht wird sie hinausbegleitet mit der „Melave Malka“ Zeremonie. Beide Zeremonien sind verbunden mit Gebet und einer schönen Mahlzeit.

Der Sabbat ist eine Institution, welche nicht nur den Juden gilt. Das wird zwar von vielen Rabbinern anders vertreten, aber Bibel-geschichtlich gesehen ist der Sabbat am Anfang der gesamten Menschheitsgeschichte eingesetzt worden.

1 Mos. 2:2 Und Gott vollendete am siebten Tag sein Werk, das er gemacht hatte; und er ruhte am siebten Tag von all seinem Werk, das er gemacht hatte.

Der Sabbat – eine Königin?

Im vierten Kapitel des Hebräerbriefs wird der Sabbat definiert als die Ruhe, die wir in Yeschua haben. Und in den Versen 4-7 lesen wir, daß Yeschua unsere Sabbatruhe ist. Der Sabbat ist also ein Vorschatten auf Yeschua, welcher der Sabbat in Person ist. Indem wir Ihn annehmen und unser Leben von Ihm beherrschen lassen, gehen wir in Ihn, unsere Ruhe ein.

Heb. 4:4 Denn er hat irgendwo von dem siebten Tag so gesprochen: «Und Gott ruhte am siebten Tag von allen seinen Werken.»  5 Und an dieser Stelle wiederum: «Sie sollen nimmermehr in meine Ruhe eingehen!»  6 Weil es nun dabei bleibt, daß einige in sie eingehen und die, denen zuerst die gute Botschaft verkündigt worden ist, des Ungehorsams wegen nicht hineingegangen sind,  7 bestimmt er wieder einen Tag: ein «Heute», und sagt durch David nach so langer Zeit, wie vorhin gesagt worden ist: «Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht!»

Der Sabbat ist also gemäß der Lehre des Neuen Bundes keine Königin sondern vielmehr ein König, keine Braut sondern ein Bräutigam. Wer in diesen Sabbat eingeht ist Yeschuas Königin-Braut. Wir empfangen am Sabbat Yeschua als König, und insofern wir das tun, sind wir Seine Braut.  Mit dem König kommt Sein Königreich, mit dem Königreich kommt Sein Wille und Gebot zu uns, nach welchem wir denken, reden und handeln sollen.

Der letzte Sabbat

Wir befinden uns am Ende der Weltzeit, und die biblische Heilsgeschichte mündet in das siebte Jahrtausend ein, das Sabbat-Jahrtausend. Der Wochen-Sabbat beginnt immer freitags mit Einbruch der Nacht. Auch in der christlichen Welt ist die Nacht hereingebrochen. Das Christentum hat seinen Biß verloren. Man hat zwar die äußere Form zu einem gewissen Grad bewahrt, aber die Beziehung mit Gott und Seinem Messias ist abgekühlt und leer. Der Humanismus hat übernommen.

Im Gleichnis Yeschuas schlafen alle zehn Jungfrauen wenn der Bräutigam kommt. Der Weckruf erst offenbart, ob Öl sie zum Nachfüllen ihrer Lampen haben. Wenn der Sabbat/ Yeschua einbricht, wird es für viele von uns so sein, als ob wir vom Schlaf aufschrecken und erkennen, daß unser Haus zerstört und alles was uns wert und teuer war verschwunden ist.

Erinnern und Bewachen

In der israelitischen Nachfolgerschaft Yeschuas wissen wir, daß wir uns an den Sabbat erinnern und ihn bewachen sollen. Das ist in den beiden Kerzen abgebildet, welche am Sabbat von der Frau des Hauses entzündet werden, und mit welchen der häusliche Sabbat beginnt. Dieses Doppelgebot geht darauf zurück, daß sich das Sabbatgebot in 2. Mos. 20:8 von dessen Wiederholung in 5. Mos 5:12 unterscheidet. Und wenn Gott etwas so sagt, daß es auf zwei Arten verstanden werden kann, dann gelten beide Bedeutungen gleichermaßen.

Für israelitische Nachfolger ist die Erinnerung des Sabbats eigentlich eine Erinnerung an Yeschua  unseren geliebten König, und an das Werk, das Er für uns vollbracht hat. Deshalb sehen viele von uns die Erinnerung des Sabbats als ein Gebot, welches auch den Eingepfropften gelten sollte. Aber dieses Gebot wird in seiner Tiefe nicht darin erfüllt, daß man diesen oder jenen Tag feiert, sondern vielmehr darin, daß man Yeschua totale Herrschaft über sich gibt, und zwar in allen Bereichen des Lebens, und nicht nur betreffs der Feiertage.

Gleichermaßen ist für israelitische Nachfolger auch das Bewachen des Sabbats letztlich eine Frage der Nachfolge Yeschuas. Die Erinnerung, welche sich im Gedächtnis abspielt, wird in diesem Gebot ergänzt mit der Aktion des Bewachens. Ein schlafender Wächter wacht nicht, und folge dessen bewacht den Sabbat nicht, wer ihn nicht tut. Aber in seinem Wesen ist dieses Gebot nicht darin befolgt, daß man den Tag feiert, sondern erst dadurch, daß man einzig und vollständig Yeschua gehört. So wie der Sabbat ganz und gar von allem profanen Tun der Woche freigehalten werden soll, so soll auch unser Leben ganz und gar von Profanität frei sein. Wir nennen dies „Heiligung“.

Yeschua unser König und unser Sabbat

Yeschua ist unser Sabbat. Wir können Yeschua nicht angehören, indem wir uns lediglich an Ihn erinnern, und ebenfalls nicht indem wir nur das Richtige tun. Es geht im Grunde um beides, nämlich daß wir Seinen Willen tun in inniger Liebe zu Dem der Er für uns ist.

Ist Yeschua unser vielerwarteter Geliebter und Verlobter, auf Den wir uns vorbereiten und Den wir herbeisehnen? Leben wir in Seiner Erwartung, und wachen wir unablässig betend? Dann befinden wir uns schon in Seiner Sabbatruhe, welche nur erreicht werden kann, wenn wir Ihm in uns Raum geben. Nachträglich, nämlich nach Erscheinen des Bräutigams geht nichts mehr!

Haben wir die Sabbatruhe?

Das ist die Frage, die jeder von uns für sich beantworten sollte. Haben wir die Sabbatruhe nicht, dann müssen wir anfangen, die Dinge auszuräumen, welche zwischen Yeschua und uns stehen. Wir müssen damit anfangen und mit äußerster Dringlichkeit damit weiterfahren, bis wir in Seinen Armen liegen.

Schabbat Schalom!