Die Welt Der Geister           – Teil 3 – Entstehung von Dämonie

Merke: Referenzierte Belegstellen sind evtl. nur im Urtext (Heb. Ar. Gr.) verständlich!

Wir konzentrieren uns im dritten und abschließenden Teil der Thematik „Welt der Geister“ auf die drei uns wichtigsten Perspektiven auf die Entstehung der Dämonie: 1. die sprachliche, 2. die biblische und 3. praktische.

Die Entstehung der Dämonie ist ein Gegenstand, der in der christlichen Welt wenig untersucht wird. Wir wollen hier eine Definition geben, die unserer Erkenntnis nach einerseits klar und einfach ist, und andererseits dem Gegenstand gerecht wird: „Der Begriff ‘Dämonie‘ bezeichnet jegliche Form der Abwendung vom wahren, biblischen Gott und die daraus resultierenden materiellen und geistigen Folgen, sowohl auf individueller Ebene als auch auf allen Ebenen der sozialen und gesellschaftlichen Ordnungen der Welt.“

1. Sprachliche Perspektive

Um den Begriff der Dämonie etwas näher einzukreisen, müssen wir von der griechischen Sprache des Neuen Testaments in die hebräisch/aramäische Sprache des Alten Testaments zurückblicken. Was im Neuen Testament als Geister, und Dämonen bezeichnet wird, waren in der hebräisch/aramäischen Bibel die Götter und Götzen der Heiden, das götzendienerische und rebellische Wesen der Menschen und Völker, die dem Gott der Bibel und dessen Messias nicht folgen.

Der Begriff „Dämonie“ kam erst mit der Popularität der griechischen Sprache in Gebrauch, aus welcher der Begriff stammt. Bis dahin verstand jeder Anbeter des Gottes Israels, daß Götzendienst immer gemeinsam mit Dämonie auftritt. Dämonie entsteht aus der Abirrung vom Glauben an den Schöpfer-Gott der Bibel, der Himmel und Erde erschaffen hat mit allem, was in ihnen ist.

Ein Mensch kann nur durch seine Hinwendung zum Gott der Bibel aus der Gewalt der Dämonie befreit werden. Daran hat sich nie etwas geändert, und deshalb lernen wir aus dem Neuen Testament, daß Dämonen immer dann ausgetrieben wurden, wenn das Evangelium verkündigt wurde, denn dort kamen die Menschen unter die Herrschaft Gottes und des Messias Yeschua. Und damit gelangen wir zur biblischen Perspektive der Dämonie.

2. Biblische Perspektive

Die Bibel fängt damit an, uns Gottes Schöpfung zu erzählen, und in dieser Erzählung erfahren wir, wie der Mensch aus der Gemeinschaft mit seinem Schöpfer ausbricht, weil er einem Wesen vertraut, das ihn verführt, indem es Mißtrauen zwischen dem Menschen und seinem Erschaffer sät.

Dieses Wesen wird von nun an der „Gott“/ Herrscher dieser Welt genannt, der Drache, die Schlange, der Teufel und Satan. All diese Begriffe fassen zusammen, was die Dämonie im Wesentlichen ist: Der Einfluß eines Wesens, welches Gott den Schöpfer ersetzen will.

Dämonie beginnt dort, wo der Mensch seinen Glauben vom Schöpfer weg- und einem Geschöpf oder einer Idee, einem menschlichen „Ideal“ zuwendet. Und die Folgen dieser Abwendung von Gott sind Verrat, Mord, Krieg, Hunger, Krankheit, Elend, Verlorenheit, Hass, Egoismus, Sucht, Perversion, Tod… kurz: alle Übel, die uns plagen und die es in der Welt gibt. Und damit gelangen wir zur praktischen Perspektive der Dämonie.

3. Praktische Perspektive

a)   offensichtliche Dämonie

In den Evangelien lesen wir zahlreiche Berichte von Menschen die offene Dämonie ausleben. Hier in Jerusalem begegnen wir immer wieder Menschen, die sichtbar von Dämonen besessen sind und dies durch Schreien, seltsames Benehmen und aggressives Verhalten zum Ausdruck bringen.

Sogar in der Versammlung der Gläubigen manifestiert sich manchmal Dämonie. Uns fällt auf, daß Pastoren in der Regel sehr nervös werden, wenn in ihren Versammlungen Dinge vorfallen, welche Dämonie als Ursache zu haben scheinen. Zwei Reaktionen beobachten wir besonders häufig. Die eine ist, nichts zu tun und die Existenz von Dämonie bei Christen kategorisch zu verleugnen. Die andere Reaktion besteht darin, eiligst einzuschreiten und „zu binden“, „auszutreiben“, „frei zu beten“ etc. Manchmal geschieht das vor der versammelten Gemeinde. Diese beiden Reaktionen  vermitteln den Eindruck, daß die Verantwortlichen unwissend, ängstlich und mit der Situation überfordert sind.

Die erste Frage, welche bei einer dämonischen Manifestation gestellt werden sollte ist: „Könnte sich hier etwas anderes als Dämonie manifestieren?“ Falls diese Möglichkeit besteht,  sollte man die entsprechenden (sozialtechnischen, medizinischen, psychiatrischen, therapeutischen, polizeilichen etc.) Hilfsorgane in Anspruch nehmen. Falls diese Möglichkeit ausgeschlossen werden kann, stellt man

die zweite Frage, welche wäre: „Gibt es hier in der Versammlung Geschwister, die sich mit Dämonie auskennen und Erfahrung auf diesem Gebiet haben?“ Dann sollten sich diese mit dem Dämonisierten an einen passenden Ort zurückziehen, wo sie ungestört dienen können, während der Rest der Versammlung derweilen mit der Versammlung fortfährt, die gerade im Gange ist.

Zwei Grundsätze für den Befreiungsdienst:

1. Manifestationen von Dämonie sollten immer klar und bestimmt angegangen werden, jedoch mit Bedacht und ohne Eile oder Angst. 2. Der Arbeit mit Dämonisierten sollte nicht mehr Aufmerksamkeit, Zeit, Infrastruktur und Personal zugewandt werden als unbedingt Not tut.

a)   versteckte Dämonie

Da wir alle von Adam und Eva abstammen, und da wir alle mit ihnen gefallen sind, stehen alle Menschen von Natur aus unter dämonischem Einfluß, denn Satan ist der Fürst dieser Welt. (Röm.2:18-21; Eph.4:17-19)

Im allgemeinen ist Dämonie schwer zu erkennen, weil wir sie gewohnt sind und als normal empfinden. Wir sind mit ihr aufgewachsen und von Kindheit an damit vertraut. Dämonie hat uns beeinflusst und geprägt ohne dass wir sie mit Gottes Massstab beurteilt hätten. Wir sind damals wie heute geprägt von der Sicht- und Denkweise gefallener und dämonisierter Menschen um uns herum, die nicht von der Wahrheit Gottes geleitet werden, sondern von Menschenweisheit und der Rebellion gegen Gottes Weisungen.

Solange wir nicht verstehen, in welchen Bereichen unseres Lebens Dämonie am Werk ist, bleiben wir unter ihrem Einfluß. Sie ist dann der unbekannte Feind in unserer Mitte, vor dem man sich nicht schützen kann. Dämonen nutzen unsere Unfähigkeit, sie wahrzunehmen, um unerkannt Einfluß auf unseren Verstand und unsere Handlungsweisen auszuüben. Deshalb gibt uns Paulus folgende Weisung:

„Denn obwohl wir im Fleische wandeln, kämpfen wir nicht nach dem Fleische; denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern göttlich mächtig zur Zerstörung von Festungen; indem wir Vernunftschlüsse zerstören und jede Höhe, die sich erhebt wider die Erkenntnis Gottes, und jeden Gedanken gefangen nehmen unter den Gehorsam des Christus“
(2. Kor. 10:3-6 ELO; vgl. Eph. 6:10-18) Gott hat uns Waffen gegeben, mit denen wir die Dämonie in unserem eigenen Leben bekämpfen können: die Wahrheit von Gottes Wort. Je mehr wir Gottes Wort in unserem Denken und Handeln Raum geben, um so mehr werden wir durch den Heiligen Geist unsere „eigene“ Dämonie erkennen und diese mit seiner Hilfe erfolgreich bekämpfen können. Denn die Wahrheit Gottes setzt uns frei von Dämonie (Joh. 8:32)!

Schlußwort zu „Welt der Geister“ Teile 1-3

Yeschua und die zwölf Apostel konnten Geister unterscheiden. Auch wir sollten lernen zwischen Gottes Geist und anderen Geistern, ja allen Einflüssen denen wir in unserem Leben ausgesetzt sind zu unterscheiden. Solange wir das nicht können, sind wir Irrende, Verführte und Dämonisierte. Wer aus der Dämonie freibrechen will, muß komplizierte, menschengemachte Lehren hinter sich lassen und zur reinen Einfachheit der Quelle der Schrift, zum Gehorsam  und zum Gespräch mit Gott zurückkehren.

Yeschua und die zwölf Apostel besuchten keine Hochschulen, sie kannten sich in Philosophien und Wissenschaften nicht aus, und sie wußten auch nichts von systematischer Theologie. Doch sie suchten Gottes Weisheit, die zwar bei irdisch gesinnten Menschen als Torheit abgestempelt wird, aber sie ist mächtig, unser Leben zu verändern. (1.Kor. 1:18; 2:1-5)

Yeschua und die zwölf Apostel brauchten keine Gegenstände (Substanzen, Talismane), um damit Dämonen zu vertreiben. Sie predigten das Evangelium, heilten Kranke und trieben Dämonen aus, immer im Aufblick auf den, der des Menschen Herz kennt (Mark. 16:15-17). Was damals wirksam war, ist es auch heute noch.

Wer sich Yeschuas Jünger nennt, muß die gleiche Hingabe und Konsequenz pflegen wie die zwölf Apostel. Alle Erkenntnis und alle Vollmacht liegen in Yeschua allein. Wer nicht in Ihm ist, gehört zum Reich der Dunkelheit und dient der Lüge und der Verführung.

Ende der dreiteiligen Serie: Die Welt Der Geister

Die Welt Der Geister           – Teil 2

Merke: Referenzierte Belegstellen sind evtl. nur im Urtext (Heb. Ar. Gr.) verständlich!

In Teil 1 haben wir drei Punkte angesprochen, die wir hier näher beleuchten wollen: 1. die Ordnung der geistigen Welt, 2. Gottes über-Kreuz-Offenbarung, und 3. Personen sind Menschen.

1. Die Ordnung der geistigen Welt

Insofern wir die Ordnung der geistigen Welt mißverstehen, verlieren wir die Autorität, die Gott uns für den Umgang mit der geistigen Welt gibt. In nebenstehender Darstellung zeigen wir Gott in der Stellung der Erhabenheit, in welcher Er sich durch die Bibel offenbart.

Wir haben Christen erlebt, die der Überzeugung sind, Gott stehe mit Satan in einer Auseinandersetzung. Diese Vorstellung ist falsch, denn Gott ist souverän und hat nicht nötig mit Satan zu streiten.

Wir alle, die zum Kampf gegen die Dämonie berufen sind, müssen die biblische Ordnung der geistigen Welt kennen. Wir müssen wissen, daß Gott Satan und die Dämonen unter Kontrolle hat, und wir können den Kampf gegen Satan und die Dämonen nur dann erfolgreich führen, wenn uns Gott in diesen Kampf schickt und darin anleitet.

Satan und die Dämonen sind Instrumente der Zerstörung. Wir wissen, daß die Instrumente der Zerstörung am Ende selbst zerstört werden müssen, und Gott selbst wird für ihre Zerstörung sorgen, wenn der Tag kommt. (vgl. Jes. 33:1) Es gibt viele mögliche Gründe, weshalb man im Kampf gegen Dämonie erfolglos bleibt. Der häufigste davon ist wohl, daß man den Kampf in die eigenen Hände nimmt, anstatt darauf zu warten, daß Gott die Führung übernimmt. Auf Gott zu warten ist wohl die wichtigste Kunst im erfolgreichen Kampf gegen Satan und die Dämonen.

2. Gottes über-Kreuz-Offenbarung

Moses am Berg der Offenbarung (2. Mose 34) sowie Johannes im 17. Kapitel seines Evangeliums berichten, daß Vater und Sohn eine Partnerschaft von Ebenbürtigen pflegen, und daß der Vater dem Sohn alle Gewalt übergegeben hat (vgl. Matt. 28:18).

König David in Psalm 110 und Paulus in seinen Briefen (z.B. 1. Kor. 8:6) berichten, dass Gott, der Vater allein Gott, und der Herr Yeschua Ihm untergeordnet sei. Paulus schreibt im 1. Kor. 15:25-28, daß nachdem alles dem Sohn unterworfen und der letzte Feind, der Tod, weggetan sei, auch Yeschua sich dem Vater unterwerfen werde, damit Gott am Ende alles in allem sei! Und Yeschua Selbst bezeugt in Joh. 20:17:

Jesus spricht zu ihr: Rühre mich nicht an! Denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater. Geh aber hin zu meinen Brüdern und sprich zu ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und zu meinem Gott und eurem Gott! (ELB)

In Joh. 14:28 sagt Yeschua ganz deutlich, daß der Vater grösser sei als Er:

Ihr habt gehört, daß ich euch gesagt habe: Ich gehe hin, und ich komme zu euch. Wenn ihr mich liebtet, so würdet ihr euch freuen, daß ich zum Vater gehe, denn der Vater ist größer als ich. (ELB)

Aus diesen Schriftzeugnissen folgt, daß Gott sich über Kreuz offenbart, nämlich einerseits als Vater und Sohn in Ebenbürtigkeit, und andererseits als Vater und Sohn in hierarchischer Ordnung, in welcher der Sohn dem Vater untergeordnet und der Vater allein der Allerhöchste ist.

Paulus bezeugt in 1. Kor. 2:1-2, daß alle Gotteserkenntnis im Kreuz gipfelt.

Und ich, als ich zu euch kam, Brüder, kam nicht, um euch mit Vortrefflichkeit der Rede oder Weisheit das Geheimnis Gottes zu verkündigen.  Denn ich nahm mir vor, nichts anderes unter euch zu wissen, als nur Jesus Christus, und ihn als gekreuzigt. (ELB)

Gott, der Vater und der Sohn, sind uns das vollkommene Vorbild der Demut und der Bereitschaft, einander zu dienen, und auch darin, Gottes Autorität auszuüben und die Leitung zu übernehmen. Wir Gotteskinder sollen von Gott lernen, uns in derselben Demut einander zu unterordnen, und auch wir sollen die uns gegebene Autorität ausüben und die Führung übernehmen, soweit es uns zusteht. Insofern wir in diesen beiden Punkten versagen, fehlt uns die Autorität im Kampf gegen die Dämonie, die uns zunehmend, überall und in überwältigender Weise umgibt.

Viele Christen denken, sie hätten Autorität aufgrund der Stellung, die sie in ihrer Organisation oder Gemeinde bekleiden, und sie bekleiden diese Stellung mit entsprechendem Stolz, ohne zu merken, daß dieser Stolz selbstsüchtig und dämonisch ist! An der Demut Gottes erkennt man den Diener Gottes; den Diener Satans erkennt man an dessen Stolz.

In unserem Miteinander demonstrieren wir, ob und wie weit Gottes Wesen in unserem Charakter Raum genommen hat.„Habt diese Gesinnung in euch, die auch in Christus Jesus war,  der in Gestalt Gottes war und es nicht für einen Raub hielt, Gott gleich zu sein.  Aber er machte sich selbst zu nichts und nahm Knechtsgestalt an, indem er den Menschen gleich geworden ist, und der Gestalt nach wie ein Mensch befunden,  erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz. (Phil. 2:5-8 ELB)

3. Personen sind Menschen

Menschen sind Personen, weil Personen Menschen sind.
Dieser Grundsatz ist genauso revolutionär wie er einfach ist.

Die meisten Christen, die wir kennen, sind der Überzeugung, Gott, der Heilige Geist, der Teufel, die Engel und die Dämonen seien Personen. Aber in Wahrheit sind nur Menschen Personen.

Geistwesen wie die gerade aufgezählten sind aus dem einfachen Grund keine Personen, weil eine Person immer eine lebende, leibliche Präsenz in der Gemeinschaft der Menschen vorweisen muß. Das heißt, jede Person muß zwingend und nachweisbar in einem lebenden, menschlichen Körper gegenwärtig sein. Wer einen Reisepaß beantragt, muß nachweisen, daß er/sie leiblich und persönlich hier auf der Erde existiert. Da Yeschuas selbsteigener Körper nicht auf der Erde gegenwärtig ist, ist Er keine Person im eigentlichen Sinne. Er ist Gottes Sohn und Er gehört in eine uns entrückte, himmlische Ordnung, zu der wir Menschen/ Personen keinen vollkommenen Zugang haben.

Wer Gott, den Vater, zu einer Person erklärt, attackiert Seine Erhabenheit, welche in Seiner Gottheit liegt, d.h. er lästert Ihn. Wer Yeschua eine Person nennt, verleugnet Seine Aufnahme in den Himmel und Seine Erhebung auf den Thron Gottes, und damit Seine Entrückung hinaus aus der diesseitigen und zeitlichen Welt in die Ewigkeit Seiner Gottessohnschaft.

Wer den Heiligen Geist eine Person nennt, zieht den Geist der Heiligkeit in die Verderbtheit der menschlichen Natur hinunter. Der Heilige Geist ist Geist, nicht Fleisch. Das hat Paulus in seinen Apostelbriefen vielfältig ausgeführt und bekräftigt.

Wer den Teufel und die Dämonen Personen nennt, erhöht sie in die Position von erlösungsfähigen Menschen. Das heißt, er gibt ihnen einen Platz, der ihnen nicht zusteht, und er spricht ihnen Vorrechte zu, die ihnen nicht gehören.

Es ist existentiell, daß wir geistige Entitäten genauso nennen, wie sie von der Schrift benannt sind. Gott ist Gott! Yeschua ist der Sohn Gottes! Der Heilige Geist und die Engel Gottes sind dienstbare Geister! Satan, der Verführer und Seine Helfer, die Dämonen, sind unreine Geister.

Wen hatte Yeschua wohl im Blick, als Er uns warnte, uns am Ende der Zeit nicht verführen zu lassen? Ist es schwer zu verstehen, daß jeder Irrtum, den wir dulden, jede Abweichung von der Schrift, die wir dogmatisieren, jedes Bekenntnis, das wir uns auflegen lassen, das so in der Bibel nicht zu finden ist – daß dies alles Teil jener Verführung ist, vor welcher Yeschua uns warnte?

Ist es möglich, daß die Institutionen, welche wir einsetzten um das Christentum zu konservieren, zu Instrumenten der Verführung wurden? Haben wir uns von Menschen mit Titeln und Ansehen wegführen lassen von der Einfachheit und Klarheit der Schrift, hin zu kritischer Wissenschaft und zu menschlicher Systematik? Haben wir die Verantwortung für unsere Seelen Fachleuten übergeben, die uns von der Beziehung mit Gott und von der Stimme im Herzen wegführen und entfremden?

Wenn ja, dann ist jetzt die Zeit gekommen, Busse zu tun!

Ende von: Die Welt Der Geister Teil 2 Im dritten und letzten Teil von „Die Welt der Geister“ werden wir die Entstehung der Dämonie unter die Lupe nehmen.

Die Welt Der Geister           – Teil 1

Merke: Referenzierte Belegstellen sind evtl. nur im Urtext (Heb. Ar. Gr.) verständlich!

Die Reise, welche wir zu diesem Thema im Frühjahr nach Deutschland machen wollten, ist abgesagt, aber die biblische Wahrheit über die Welt der Geister ist ein Werkzeug, das heute mehr denn je von allen benötigt wird, die im Dienst Gottes stehen. Deshalb wollen wir hier unsere bescheidenen Erkenntnisse mit Euch teilen, so gut es geht.

Es gibt nur einen Ort, wo die Wahrheit über diese Dinge gefunden wird, nämlich im Wort Gottes. Und es gibt nur eine Methode, sie zu verstehen und zu nutzen, nämlich durch den Heiligen Geist und im Gehorsam gegenüber Yeschua unserem Herrn.

Die Worte, welche ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben. (Joh. 6:63b)

Die Biblische Ordnung Der Geistigen Welt

Welt der Geister

Mit nebenstehendem Schema versuchen wir das Verständnis darzustellen, das wir im Verlaufe unserer Nachfolge und unserer Dienste gefunden haben.

Erklärung: Von links nach rechts finden sich hier sieben Einheiten, je einer Röhre des siebenarmigen Leuchters zugeordnet und als Stufenleiter dargestellt. Oberhalb der blau-gestrichelten Linie befindet sich die Himmelswelt. Unterhalb davon ist die Welt, die wir kennen, durch die grün-gestrichelte Linie unterteilt in die geistige und die materielle Welt. Die roten Felder markieren die Bewohner der Finsternis, die dunkelblauen Felder markieren die Bewohner des Lichts. Gott ist von dieser Unterteilung nicht betroffen, denn Er steht über allem.

Der Heilige Geist wird in der Schrift nie auf dem Thron Gottes sitzend dargestellt. In der Offenbarung ist er zum Beispiel dargestellt als die sieben Feuerfackeln vor dem Thron (Off. 4:5) und als die sieben Hörner und Augen des Lammes, ausgesandt über die ganze Erde (Off. 5:6). Der Heilige Geist bleibt und wirkt im Bereich der Schöpfung (Joh. 14:17; 16:13+14), und deshalb ist er in unserem Schema der Schöpfung zugeordnet, hierarchisch auf der Stufe, auf welcher sich auch der Satan befindet, jedoch auf der Seite des Lichts. Der Heilige Geist ist der Geist der Heiligkeit Gottes, ausgesandt von Gott. Als dunkler Gegenspieler des Heiligen Geistes ist Satan der Geist der Verunheiligung, der Gottesferne, der Gottlosigkeit etc. Gott Selbst steht über allem. Er untersteht niemandes Urteil, doch alles andere untersteht Seinem Urteil. Und auch wir sind verpflichtet, alles zu beurteilen (1. Kor. 14:29; 1. Joh. 4:1).

Die Bibel Offenbart Gott Über Das Kreuz

Gott über Kreuz offenbart

Diese beiden Offenbarungen Gottes scheinen sich gegenseitig zu widersprechen. Wir sind jedoch der Meinung, daß diese vordergründige Widersprüchlichkeit ein wichtiges Merkmal Gottes sei, und daß wir Ihn erst dann wirklich kennen, wenn wir diesen scheinbaren Widerspruch zu überwinden vermögen.

Drei Himmel

Der erste Himmel ist die Region der Luft, die uns umgibt.

Der zweite Himmel ist das Firmament, in welchem sich Sonne, Mond und Sterne befinden. Mit dieser Feststellung beziehen wir uns auf das biblische Verständnis des Kosmos, welches mit jenem der antiken Kulturen übereinstimmt. In diesem Kosmos steht die Erde still und ist mit einer „gläsernen“ Kuppel überdacht, in welcher sich alle Gestirne bewegen (1. Mose 1:8+14; Ps. 96:10).

Der zweite Himmel ist auch der Wirkungsbereich der Diener der Finsternis und des Lichts (Eph. 6:12; Dan. 10:12+13). Der dritte Himmel ist der Thron Gottes. (Mat. 5:34; Jes. 66:1)

Personen Sind Menschen

Personen sind immer in erster Linie Menschen. Auch legale Personen sind Gebilde, welche von Menschen repräsentiert werden müssen, und sogar das Gesetz selbst muß durch Menschen vertreten werden.

Jede geistige Entität, welche in unserer Welt Einfluß ausüben will, muß durch mindestens einen Menschen repräsentiert werden. Als rein geistiges Wesen braucht Gott für Seine Schöpfung eine Person als Vertretung. Aus diesem Grund hat Gott Seinen Sohn gesandt um Mensch zu werden. Denn nur in Vertretung durch diesen Menschen, Yeschua, konnte uns Gott erlösen. Und so übt Er auch das Gericht über die Welt aus (Apg. 10:38-42). Darum mußte Yeschua auch auferstehen und leiblich in den Himmel aufgenommen werden, von wo Er bald wiederkommen wird, um die Welt zu richten. Er ist in Seine geistige Vorexistenz leiblich zurückgekehrt. Darin liegt ein Paradox, das wir selbst auch noch nicht wirklich begreifen.

Mensch

Unser oben abgebildetes Schema zeigt, daß der Mensch sowohl in der materiellen als auch in der geistigen Welt lebt. Wir haben biblische Zeugnisse von Vätern des Glaubens, welche bis in den dritten Himmel hineinsehen durften, während sie noch auf der Erde lebten (2. Kor. 12:2; Jes. 6:1-3).

Es gibt in der Welt der Geister ein Reich der Finsternis und ein Reich des Lichtes (Kol. 1:12-13). Wir Menschen gehören aufgrund unserer gefallenen Natur grundsätzlich zu der Welt der Finsternis. Durch den Glauben an Yeschua, nach unserer Umkehr vom alten Leben, werden wir Teil des Reiches Gottes bzw. des Reichs des Lichts, denn Er macht unseren sündigen und toten Geist durch den Heiligen Geist lebendig. Gott Selbst steht über allem. Er ist von Seinem Wesen her allem enthoben und von allem unbelastet. Aber Er hat uns nicht nur geschaffen, sondern Er liebt uns auch. Deshalb hat Er von allem Anfang an für uns eine Erlösung geschaffen in Seinem Sohn, der Mensch wurde, und der unsere Sünden ans Kreuz trug (1. Pet. 1:19+20; Off. 13:8). Yeschua hat für alle, die an Ihn glauben, einen Platz in der Gegenwart Gottes geschaffen.

Der Heilige Geist Und Die Engel

Der Heilige Geist und die Engel stehen unter dem Befehl Gottes, des Vaters und des Sohnes (Joh. 14:15-16; 16:7; Luk. 1:19; Apg. 12:11).

Wenn wir gegen Satan und die Dämonen in unserem Leben sieghaft sein wollen, brauchen wir die Hilfe des Heiligen Geistes und der Engel Gottes. Da diese jedoch unter Gottes Kommando stehen und nicht unter unserem, können wir deren Unterstützung nur bekommen, indem wir Gott darum bitten. Wir haben im Verlaufe unseres Glaubenslebens viele seltsame Ideen gehört und noch viel seltsamere Praktiken erlebt, wenn Menschen aller Färbungen versuchten, es mit Satan und dessen Helfern aufzunehmen. Oft waren die Ergebnisse wenig überzeugend oder blieben aus. Wir vermuten, daß der Grund dafür darin zu suchen sei, daß diese Menschen ihre Vorstellungen und Traditionen über die Lehre der Schrift stellten.

Wahrheit Befreit – Kenne Deine Bibel

Die stärkste Waffe, die wir im Kampf gegen Dämonie haben ist die Wahrheit.

Die Wahrheit ist nur dann wirklich wahr, wenn man sie selber erkannt, erforscht und verstanden hat, durch die Schrift und den Heiligen Geist. Nachplappern ist gleichbedeutend mit Lüge. Wir dürfen nur das bezeugen, was wir auch selbst erfahren haben!

Anfang, Gipfel und Ende des Kampfes gegen die Dämonie sind, Dämonen nicht zu füttern. Dämonen leben von Lüge, Verwirrung, Täuschung, Verführung, Manipulation, Kontrolle, Menschenfurcht u.ä. Wir sollen uns allein von Gottes Wort bestimmen lassen, nicht von jenen.

Ende von: Die Welt Der Geister Teil 1

Feigenbaum

„Von dem Feigenbaum aber lernet das Gleichnis…”        Matt.24:32

Wir haben einen Feigenbaum in unserem Garten, der einzigartig gute Früchte bringt, und wir wollen in diesem Brief mit euch einige Gedanken über diesen Baum, seine Blätter und seine Früchte teilen.

Der Feigenbaum ist der erste namentlich erwähnte Baum der Bibel. Die Feige heißt auf Hebräisch Te’enah (תאנה). Das Wort klingt an ein anderes hebräisches Wort an, welches „Begehr” bedeutet, oder „Lust”.

Der Feigenbaum hat drei- bis fünfgefiederte Blätter, welche an menschliche Hände erinnern oder auch an männliche Genitalien. Es ist eine Besonderheit des Feigenbaums, dass er im Frühjahr gemeinsam mit den Blättern auch Frühfeigen hervortreibt, die später abfallen.

Adam und Eva und der Feigenbaum

Adam und Eva hatten der Schlange mehr geglaubt als Gott. Ihre Rebellion brachte sie zur Erkenntnis, dass sie nackt waren, und sie schämten sich. Um ihre Tat zu verbergen, suchten sie Hilfe beim Feigenbaum. Sie machten sich mit Hilfe seiner großen Blätter einen Schurz und bedeckten damit ihre Nacktheit.

Bis heute sucht der durch seine Rebellion von Gott getrennte Mensch „Feigenblätter”, um seine Schuld vor sich und anderen zu verbergen. Aber noch ein anderes Elend nahm seinen Lauf. Adam schob seine Schuld auf „die Frau, die Du mir zur Seite gabst”. Somit gab er Eva und Gott die Schuld. Aber Eva lernte schnell und schob die Schuld auf die Schlange, und dieses Abschieben von Schuld ist seither in den menschlichen Genen.

Yeschua und der Feigenbaum der keine Früchte trug 

In Matthäus 21 lesen wir, wie Yeschua in Jerusalem einzog und die Prophetie in Sacharja 8:9  erfüllte. Die Volksmenge jubelte ihm zwar zu, aber der Tempel war zu einem Kaufhaus verkommen (Vers 12). Yeschua vertrieb alle Käufer, Verkäufer und Geldwechsler, doch er fand in dem Tempel Gottes nicht die Frucht, die er suchte. Da wurde nur mit „Feigenblättern” gehandelt.

Am nächsten Tag war er wieder auf dem Weg  nach Jerusalem und es hungerte ihn. Und als er einen Feigenbaum am Weg sah, suchte er daran nach Feigen, doch „er fand nur Blätter an ihm.” Aufgrund dieses Berichts hat sich unser Verständnis betreffs dieses Feigenbaums geöffnet, der zwar Blätter hervorbringt aber keine Früchte trägt. Eigentlich hätte er ja schon Frühfeigen tragen sollen, die normalerweise gleichzeitig mit den ersten Blättern hervortreiben.

Wie wir alle wissen, verfluchte Yeschua den fruchtlosen Feigenbaum. Wir verbinden diese Verfluchung mit dem Hinauswurf von Adam und Eva aus dem Paradies. Den ungestillten Hunger Yeschuas verbinden wir mit Gottes Begehr nach der Frucht, die er in unserem Leben zu finden hofft.

Doch was ist nun diese Frucht?

Drei und ein halbes Jahr hatte Yeschua in Israel gedient.  Er hatte Kranke geheilt, Befreiung jeglicher Art von Belastungen gewirkt, Not gelindert und Gebundene befreit.  Er hatte Israel das Herz Gottes offenbart und sie die Wahrheit gelehrt, ihre Irrtümer aufgedeckt und ihr falsches Verständnis korrigiert. Er hatte den Weg zur Wahrheit und zum Leben geoffenbart, und die ganze Zeit hindurch suchte er nach der Frucht, welche auch Gott sucht. Er suchte nicht die Blätter der Theologie, auch nicht die menschlichen Lehren, nicht die Entschuldigungen noch die Rechtfertigungen. Menschliche Maßnahmen können den Schaden nicht zudecken, den die Sünde verursacht.

Die Antwort von Johannes dem Täufer

Johannes’ Botschaft ist an alle gerichtet, die seine Worte in Matthäus 3:2+8 lesen.

Johannes der Täufer predigte in der Wüste und sprach: „Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe gekommen”, und:  „bringt nun der Buße würdige Frucht und beginnt nicht, bei euch selbst zu sagen. Wir haben Abraham zum Vater.”

Yeschua suchte damals nach süßen Feigen. Er suchte in Israel die Buße, Umkehr und Hinwendung zu Gott. Was Yeschua tat, ist mehr als Geschichte. Genauso wie seine Gleichnisse, so ist auch das ganze Leben Yeschuas eine Botschaft an uns. Sein Leben war eine durchgehende Prophetie-Handlung. Das gilt auch für sein Handeln am Feigenbaum.

Der Feigenbaum ist, seit Adam und Eva sich darin versteckten, ein Symbol für den gefallenen Menschen. Jeder einzelne von uns wird von Gott durchsucht nach der Frucht der Buße.

Verstecken wir unsere Sünde unter Blättern religiöser Überzeugungen und Übungen, oder bringen wir die von Gott erwünschten Früchte der echten Buße? Leben wir in der ständigen Bereitschaft zur Umkehr?

Es gibt viele Arten zu sagen; „Wir haben Abraham zum Vater.” Aber damit bedecken wir uns nur mit Feigenblättern, wie es auch die Juden der Tage Yeschuas taten.

Yeschua, Nathanael und der Feigenbaum

In Johannes 1:47–51 lesen wir von der Begegnung zwischen Yeschua und Nathanael, wo Yeschuas Erwähnung des Feigenbaums Nathanael zum Ausruf bewegt: „Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König Israels!” Genauso erstaunlich ist auch, wie Yeschua Nathanael begrüßt: „Siehe, wahrhaftig ein Israelit, in welchem kein Trug ist.”

Der Feigenbaum enthält die Erklärung für diese Worte. Er erklärt uns, was im Herzen von Nathanael vor sich gegangen sein muss, als er unter dem Feigenbaum saß. Er tat genau das, wofür die Frucht des Feigenbaums steht. Er hat vor Gott sein Herz ausgeschüttet, seine Fehler, Sünden und Mängel bekannt und sich ausgestreckt nach der Vergebung. Er hat zu Gott nach seinem Erlöser gerufen, dem Messias Israels, der kommen sollte. Yeschua sagte zu ihm: „In dir ist kein Trug”, weil Nathanael aufgehört hatte, sich herauszureden. Er brachte die von Gott gesuchte und begehrte, süße Frucht des bußfertigen Herzens hervor!

Die Frucht der Buße führt zu Versöhnung, Heilung, Erquickung und Freude

Im Alten Testament kommt der Begriff „Feigenkuchen” fünf Mal vor. Es ist vorteilhaft, sich diese Stellen genauer anzusehen, und zwar mit dem Verständnis, dass die Feige ein Symbol für die Buße ist. Dadurch erhalten diese Texte eine ganz neue Tiefe.

1. Samuel 25:2-35 (18)

Nabal verweigert David und seinen Männern die Bezahlung für deren Dienst. Daraufhin macht sich David auf um Nabal zu töten. Aber Abigail, Nabals Frau, bringt ihnen Proviant und 200 Feigenkuchen als Versöhnungsgeschenk, und sie hat Erfolg. Buße bringt Versöhnung.

1. Samuel 30:11-12

David findet einen erschöpften Mann, der 3 Tage und 3 Nächte nichts gegessen hatte. Er gibt ihm Wasser, Brot, Feigenkuchen und Rosinenkuchen, und sein Geist wird belebt. Buße bringt Belebung für den niedergeschlagenen Geist.

2.Könige 20:1-7 und Jesaja 38:1-21

König Hiskia ist todkrank. Der Prophet Jesaja wird von Gott geschickt um ihm zu sagen: „Bestelle dein Haus, denn du wirst sterben und nicht genesen”. Doch Hiskia wendet sich mit vielen Tränen an Gott. Er spricht ein Herz ergreifendes Gebet in Jesaja 38:10-20:

„O Herr, mir ist bange! Tritt als Bürge für mich ein! … Du, du zogest meine Seele aus der Grube; denn alle meine Sünden hast du hinter deinen Rücken geworfen.” Daraufhin schenkt Gott Hiskia noch 15 Lebensjahre. Jesaja ordnet an, dass man einen Feigenkuchen als Pflaster auf das Geschwür legen solle, damit er genese.  Buße bringt Heilung.

1. Chronik 12:39-40

David wurde in dem vorausgehenden Kapitel zum König über ganz Israel gekrönt. Nun feiert alles Volk, und sie bereiten einander ein Fest. Unter den Köstlichkeiten welche sie bringen, ist auch Feigenkuchen.  Wo Buße ist, ist Freude.

Yeschua sagt: „So wird Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die der Buße nicht nötig haben.” Lukas 15:7

Noch ein Gedanke zum Abschluss

Wie gut die Feigenernte wird, hängt sehr stark von der Sommerhitze ab. Wenn auch für uns Menschen die israelische Sommerhitze oft schwer zu ertragen ist, so ist sie doch genau das Klima, welches die Feigen so richtig süß werden lässt.

Und in Zeiten der Not, Bedrängnis und Krankheit, wenn Gottes Hand schwer auf uns lastet, sind wir da nicht auch eher bereit zu Umkehr und Buße?

Liebe Geschwister, lasst uns ein Feigenbaum sein, der die begehrte Frucht bringt und seinem Besitzer Freude bereitet!  

Das Gleichnis vom Feigenbaum aus Lukas 13:6-9 endet mit folgenden, ernsten Worten: Herr, laß ihn noch dieses Jahr, bis ich um ihn graben und Dünger legen werde; und wenn er etwa Frucht bringen wird, gut, wenn aber nicht, so magst du ihn künftig abhauen.”

Finsternis

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Nachfolge

Begriff

In der Regel kennen nur wahre Christen den Begriff der Nachfolge Yeschuas. Kaum je wird ein Nichtchrist einen Christen als Nachfolger Yeschuas bezeichnen. Juden hier in Israel verstehen in der Regel unter der Bezeichnung „Christ“ jemanden, der zur Katholischen Kirche gehört. Nur selten wird jemand von ihnen zu unterscheiden wissen zwischen einzelnen Denominationen des Christentums, geschweige denn zwischen Namenschristen und wahren Christen.

In unseren Evaluationen von christlichen Paradigmen unterscheiden wir Namenschristen von wahren Christen. Als Namenschrist bezeichnen wir Menschen, die zwar als Christen registriert sind, aber ihr Leben unterscheidet sich kaum von jenem der Nichtchristen, von welchen sie umgeben sind. Ein echter Christ ist ein Nachfolger Yeschuas, der die Herrschaft Yeschuas in jedem Bereich seines Lebens sowie den Willen Gottes bei allen Entscheidungen sucht, seien sie klein oder gross.

Nachfolge ist ein Begriff der die beständige Tätigkeit eines Jüngers, Schülers oder Studenten Yeschuas beschreibt. Der Herr Selbst hat Seine Nachfolger תלמידים „Talmidim“ genannt, das ist die Mehrzahl von תלמיד „Talmid“, was einen Schüler oder Studenten bezeichnet. Wenn Yeschua einen Menschen in die Nachfolge rief, dann bedeutete das für jenen Menschen, daß er ein Student Yeschuas werden durfte, was ein großes Vorrecht war, aber auch ein Risiko bedeutete. Wer diese Einladung annahm, ließ sein früheres Leben hinter sich. Vor allem jene, die ganz von Anfang an dabei waren, konnten noch nicht wissen, was auf sie zukommen würde. Der Apostel Petrus fasste dieses Risiko in folgende Worte:

…Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Was wird uns nun werden? (Matt. 19:27 ELB)

Nachfolge Yeschuas bedeutet auch heute noch ein Aufgeben des früheren Lebens mit dem Ziel, von nun an ganz und gar mit dem Herrn Yeschua unterwegs zu sein und von Ihm allein zu lernen. Der Nachfolger, Jünger oder Schüler zeichnet sich dadurch aus, dass sein Ohr ausschließlich seinem Meister zugewandt ist. Er ist „ganz Ohr“, wie Jesaja sagt:

„Er weckt mich, ja Morgen für Morgen weckt er mir das Ohr, damit ich höre, wie Jünger hören.“ (Jes. 50:4 ELB)

Missverständnis

So wie der Glaube oft missverstanden wird als etwas, was sich im Kopf abspiele (vgl. unseren Rundbrief zum Paradigma „Glaube“), wird auch die Nachfolge von vielen als etwas missverstanden, was nur unsere inneren Überzeugungen betreffe. Aber tatsächlich kann eine Nachfolge, welche nicht äußerlich gelebt wird, auch innerlich nicht vorhanden sein.

Ich kann nicht äußerlich jemanden belügen und gleichzeitig innerlich ein ehrlicher Mensch sein. Wie oft hören wir Erwachsene einem Kleinkind Unwahrheiten erzählen, sei es mit der Absicht, sie zu schützen, sei es aber auch im Scherz. In Gottes Augen ist solches Verhalten Sünde und ein großes Übel. Wer lügt, der ist ein Lügner.

Ein Nachfolger Yeschuas zeichnet sich unter anderen Dingen dadurch aus, daß er die Lüge hasst, und daß er die Wahrheit auch dann vertritt, wenn sie ihm vordergründig und offensichtlich zu schaden scheint.

Biblische Grundlage

Nachfolge ist eine Praxis, die in Israel schon lange vor der Fleischwerdung des Gottessohnes gepflegt wurde. Nachfolge ist ein wertfreier Begriff, und daher ist ein Nachfolger nicht aufgrund der Nachfolge an sich gerechtfertigt oder verdammt, sondern einzig durch den, der ihn führt. Ein Mensch, der im Gefolge Satans steht, wird am Ende mit Satan vernichtet werden, aber ein Mensch, der Yeschua dem Maschiach nachfolgt, wird am Ende mit Ihm ewig leben und regieren.

Wenn mir jemand dient, so folge er mir nach! Und wo ich bin, da wird auch mein Diener sein. Wenn mir jemand dient, so wird der Vater ihn ehren. (Joh. 12:26 ELB)

Wir sprechen unter dem Paradigma „Glaube“ über Abraham. Er war eigentlich ein Nachfolger Yeschuas, lange vor Dessen Fleischwerdung, denn er folgte Gott. In vergleichbarer Weise war Kain ein Nachfolger Satans, und als solcher hat er die Werke Satans vollbracht. Aus Kains Gefolgschaft kommen viele Dinge, welche die moderne Welt charakterisieren, in der wir heute leben. Die meisten Menschen verehren menschliche Technologie. Die Erkenntnisse der menschlichen Wissenschaft werden von vielen als die letzte Wahrheit angesehen. Menschliche Werte und Gefühle, ja sogar menschliche Perversionen sind inzwischen unter der Maske des Humanismus als würdige Instanzen in die Gesellschaft und die Gesetzgebung einverleibt worden, während gleichzeitig die Wahrheit Gottes von denselben Instanzen in den Schmutz gezogen und verzerrt wird. Der Angriff auf die Wahrheit Gottes ist so breitgefächert und überwältigend, daß wir dafür nur einen Begriff haben, der dies wirklich beschreibt: Apokalyptisch!

Nachfolge ist heute wieder eine mutige Tat wie damals in den Tagen Yeschuas und der Apostel, ein echtes Risiko für Ruf, Lebensunterhalt und Gesundheit. Wer den Schritt in die Nachfolge mit ganzem Herzen tut, wird die Folgen zu spüren bekommen. Wer die Folgen nicht spürt, sollte mit sich selbst vor Gott in die Prüfung gehen, um herauszufinden, was mit seiner Nachfolge nicht stimmt, und er sollte sein Leben ordnen.

Alle aber auch, die gottesfürchtig leben wollen in Christus Jesus, werden verfolgt werden. (2. Tim.3:12 ELB)

Bedingung

Wer das Richtige tut, ist nicht notwendigerweise ein Nachfolger Yeschuas. Das Richtige zu tun kann jedoch der Einstieg in die Nachfolge sein. Sehen wir uns zu diesem Punkt das Gespräch Yeschuas mit dem reichen Mann im Evangelium nach Markus an:

Und es fragte ihn ein Oberster und sprach: Guter Lehrer, was muß ich getan haben, um ewiges Leben zu erben?  Jesus aber sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut, als nur einer, Gott.  Die Gebote weißt du: «Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsches Zeugnis geben; ehre deinen Vater und die Mutter!»  Er aber sprach: Dies alles habe ich befolgt von meiner Jugend an.  Als aber Jesus dies hörte, sprach er zu ihm: Eins fehlt dir noch: verkaufe alles, was du hast, und verteile den Erlös an die Armen, und du wirst einen Schatz in den Himmeln haben, und komm, folge mir nach!  Als er aber dies hörte, wurde er sehr betrübt, denn er war sehr reich.  Als aber Jesus sah, daß er sehr betrübt wurde, sprach er: Wie schwer werden die, welche Güter haben, in das Reich Gottes hineinkommen!  Denn es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als daß ein Reicher in das Reich Gottes hineinkommt. Es sprachen aber, die es hörten: Und wer kann dann errettet werden?  Er aber sprach: Was bei Menschen unmöglich ist, ist möglich bei Gott.  Petrus aber sprach: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt.  Er aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Es ist niemand, der Haus oder Frau oder Brüder oder Eltern oder Kinder verlassen hat um des Reiches Gottes willen,  der nicht Vielfältiges empfangen wird in dieser Zeit und in dem kommenden Zeitalter ewiges Leben. (Lk. 18:18-30 ELB)

Nachfolge kam für diesen Mann mit der Bedingung, sein früheres Leben, seinen Reichtum und seinen Einfluss aufzugeben. In Vers 18 erfahren wir, daß dieser Mann ein Oberster in Israel war, und daher war er wohl kein Jüngling mehr sondern ein gesetzter Mann, der sich etwas in seinem Leben aufgebaut hatte.

Es ist kein Zufall, daß diese Geschichte oft mit den Worten „Der reiche Jüngling“ übertitelt wird. Mit diesem Titel wird der Stachel für jene entfernt, welche in der Mitte ihres Lebens plötzlich den Anspruch Yeschuas hören, Ihm nachzufolgen. Was immer die Situation eines Menschen sein mag, den Yeschua in die Nachfolge ruft: die Bedingung ist nicht allein, dass er christliche Gebote und Ordnungen befolgt, sondern daß er vor allem ein hörendes Ohr sowie ein gehorsames und treues Herz hat, damit er den Aufruf Yeschuas hören und ihm Folge leisten kann, und damit er alle damit verbundenen Konsequenzen zu tragen bereit ist.

Entscheidung

Wer in die Nachfolge gerufen wird, muss Yeschua schon im Vorfeld des Aufrufs genügend gut kennen, damit er zu einer wahren Nachfolge kommt. Diese Entscheidung soll den Rest seines Lebens unter Yeschuas Beobachtung und Führung bringen, denn das ist das wahre Christentum.

Wir können nicht geteilt sein in unserer Nachfolge. Wenn unser Herz Yeschua nicht ganz  gehört, dann gehört es Ihm eigentlich gar nicht. Das mag hart klingen, aber es ist die reine Wahrheit. Wir können nicht zwei Herren dienen. Wir werden den Einen lieben und den Anderen hassen. Mein Pflegevater hat Ordnungszahlen immer so gezählt: der erste, der andere, der dritte… Wenn wir neben Yeschua noch andere Herren haben, dann wird Yeschua immer den zweiten Platz bekommen. Er wird immer der Andere sein. Aber Yeschua wird diesen Platz nicht annehmen. Er wird draußen bleiben und so lange anklopfen, bis Er den ersten Platz bekommt und als Einziger regiert. Und wenn wir nicht alles dafür aufwenden, damit Er in Führung und wir in der Nachfolge bleiben, dann wird eines Tages der Vorhang für immer fallen, und unser Platz wird ein sehr heißer sein.

Ein Christ, der nicht ein Nachfolger Yeschuas ist, ist wie eine dumme, hohle Nuss. Wenn man solche Nüsse schlägt, kommt hässlicher, schwarzer Staub heraus, und anstatt Ge-Nuss bleibt ein schlechter Geschmack in Nase und Mund. Wenn die Nähe zu Christus fehlt, ist alles was vom Christen-tum übrigbleibt nur noch tum, Mittelhochdeutsch für dumm, hohl und stinkig.

Ziel und Inhalt

Ziel und Inhalt der Nachfolge ist Yeschua. Paulus hat es so ausgedrückt:

Aber was auch immer mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Verlust gehalten;  ja wirklich, ich halte auch alles für Verlust um der unübertrefflichen Größe der Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, willen, um dessentwillen ich alles eingebüßt habe und es für Dreck halte, damit ich Christus gewinne  und in ihm gefunden werde – indem ich nicht meine Gerechtigkeit habe, die aus dem Gesetz ist, sondern die durch den Glauben an Christus, die Gerechtigkeit aus Gott aufgrund des Glaubens –  um ihn und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden zu erkennen, indem ich seinem Tod gleichgestaltet werde, (Phil. 3:7-10 ELB)

Wir, Yeschuas Schüler sollen nichts erstreben außer Ihn und Seinen Willen. Wer Yeschua hat, hat alles, und wer Ihn nicht hat, der hat nichts, auch wenn er alle Gaben des Geistes hätte, sodass er Tote auferweckte, Dämonen austriebe und alle Arten von Wundertaten vollbrächte.

Lasst uns Nachfolger Yeschuas sein und in Seiner Nähe bleiben! Lass dich auf nichts ein, was dich von Ihm entfernen könnte. Ergreife keinen Beruf, der dich zwingt, auch nur für einen Moment zu vergessen, Wem du dienst. Und wenn du einen Beruf hast, der dich an der Nachfolge hindert, dann gib ihn lieber heute auf als morgen!

Und ein jeder, der irgend verlassen hat Häuser, oder Brüder, oder Schwestern, oder Vater, oder Mutter, oder Weib, oder Kinder, oder Äcker um meines Namens willen, wird hundertfältig empfangen und ewiges Leben erben.  Aber viele Erste werden Letzte, und Letzte Erste sein. (Matt. 19:29-30 ELO)

Das Ziel der Nachfolge soll nicht sein, ein guter Mensch zu sein. Gut sein zu wollen kann der wahren Nachfolge sogar hinderlich werden. Yeschua wird manchmal von uns Dinge verlangen, die uns in den Augen von Betrachtern schlecht aussehen lassen. Manchmal wird er uns Dinge machen heißen, wofür man uns verachten wird. Vielleicht wird man uns sogar wegen unseres Gehorsams aus der Gemeinde ausschließen, so wie den geheilten Blindgeborenen. Dieser hat gemäß seiner Ergebenheit an Yeschua geredet, und wurde dafür aus der Synagoge ausgeschlossen.

Sie antworteten und sprachen zu ihm: Du bist ganz in Sünden geboren, und du lehrst uns? Und sie warfen ihn hinaus.  Jesus hörte, daß sie ihn hinausgeworfen hatten; und als er ihn fand, sprach er: Glaubst du an den Sohn des Menschen?  Er antwortete und sprach: Und wer ist es, Herr, daß ich an ihn glaube?  Jesus sprach zu ihm: Du hast ihn gesehen, und der mit dir redet, der ist es.  Er aber sprach: Ich glaube, Herr. Und er warf sich vor ihm nieder.  Und Jesus sprach: Zum Gericht bin ich in diese Welt gekommen, damit die Nichtsehenden sehen und die Sehenden blind werden. (Joh. 9:34-39 ELB)

Yeschua nicht aus den Augen verlieren

Wir dürfen Yeschua weder vorauslaufen, noch dürfen wir Ihn aus den Augen verlieren. Wenn wir Ihm vorauseilen, merken wir nicht, wenn Er eine Abzweigung nimmt, und wir befinden uns dann sehr schnell  in der Gesellschaft Satans und seiner Spießgesellen wieder. Wir wissen nicht im Voraus, wo der Herr als nächstes mit uns hingehen will. Er wird uns immer nur einen kleinen Ausblick gewähren, oder auch gar keinen. Das tut Er, damit wir in Seiner Nähe bleiben.

Wir dürfen uns auch nicht ablenken lassen. Die gedankliche Ausrichtung auf den Herrn in unserem Alltag ist wohl die größte Herausforderung von allen. Aber sie ist unbedingt notwendig, denn wenn wir Ihn  vergessen, sind wir jeden Moment in der Irre.

König David sagt es so:

Ich habe den HERRN stets vor Augen; weil er zu meiner Rechten ist, werde ich nicht wanken. Ps.16:8

Glaube

Der Glaube steht am Anfang unserer Beziehung mit Gott, und damit ist der Glaube gewisser­maßen unser Zugang zur persönlichen Beziehung mit Gott. Im Hebräerbrief 11:6 lesen wir.

Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen; denn wer Gott naht, muß glau­ben, daß er ist, und denen, die ihn suchen, ein Belohner ist.

Wie wir hier lesen, geht es beim Glauben nicht allein um ein „für wahr Halten“, wie es wohl man­che zu verstehen scheinen, sondern vielmehr darum, eine lebendige Beziehung mit dem unsichtba­ren Gott, dem Schöpfer von Himmel und Erde aufzunehmen.

Weder doktrinäre Grundsätze noch Gepflogenheiten können der Lebens-Puls unseres Glaubens sein, auch nicht unsere Zugehörigkeit zu einer Organisation, egal wie fromm und christlich diese sein mag. Glaube kann nicht festgeschrieben, organisiert oder statisch sein, er kann nicht in Grundsätze gefasst werden und er kann auch nicht theoretisch vermittelt werden.

Glaube wird von Gott gegeben, vom Menschen empfangen, gelebt, gesehen, gepflegt, genährt, bewahrt und durch Satan angegriffen und getestet. Der Glaube kann bei schlechter Pflege erkranken, und im schlimmsten Fall geht er verloren. Glaube, der nicht wächst und sichtbar wird, kann nicht der Glaube sein, von dem im 11. Kapitel des Hebräer­briefs die Rede ist.

Glaube nährt sich aus der immerwährenden Gemeinschaft des Glaubenden mit seinem Schöpfer. Glaube bedeutet, Gott zu hören und das vom Ihm Gehörte zu tun, Ihn zu „sehen“ und Ihm zu folgen. Wir haben keinen Glau­ben aus uns selbst, noch besitzen wir die Fähigkeit zu glauben in uns selbst, sondern da er eine Gabe Gottes ist, kann der Glaube nur in der Gegenwart Gottes existieren. Fern von Gott können wir nicht glauben, sondern der Glaube wird einzig in Gott gefunden und gelebt, deshalb steht im Hebräerbrief 12:2

…hinsehen auf Yeschua, den Anfänger (Urheber) und Vollender des Glaubens.

Unser Glaube fängt in Yeschua an und unser Glaube wird auch in Ihm vollendet werden. In Ihm zu sein heißt, in der Heiligung zu leben, durch Ihn zu leben. Yeschua hat am Kreuz das Werk Gottes vollendet, das der Vater für ihn bereitet hatte, und so wie Er durch Seinen Glaubenswandel der Urheber und Vollender des Glaubenslebens geworden ist, besteht die Vollendung „Seines Glaubens“ in uns darin, so wie Er in den Werken zu wandeln, die Gott vor Grundlegung der Welt für Ihn wie auch für uns bereitet hat (Eph. 2:10).

Durch Glauben allein, ohne Werke

Wie oft haben wir schon gehört, daß der Apostel Paulus angeführt wurde um mittels seiner Briefe zu erklären, daß wir aus Glauben allein erlöst sind, ohne Werke. Es ist schon so, daß wir dem Erlösungswerk Yeschuas nichts hinzufügen können. Keiner von uns kann für die Sünden eines anderen sterben, sondern jeder Sünder stirbt seiner eigenen Sünden wegen. Wer jedoch umkehrt und seine Hoffnung auf den Kreuzestod von Yeschua setzt, wird zu Gottes Besitz und hat nun die Möglichkeit, als Gottes Kind unter Seiner Herrschaft und in Seiner Gegenwart durch die Kraft des Heiligen Geistes zu leben. Und das ist in den Briefen des Paulus mit dem Wort „Glauben“ umschrieben.

Der Autor des Hebräerbriefs erklärt uns ganz ausdrücklich und ausführlich, wie unsere Glaubensväter zur Zeit des Alten Bundes ihren Glauben lebten. Der größte Glaubenszeuge in jener Aufzählung ist wohl Abraham. In Hebräer 11:8-17 lesen wir fünfmal vom Glauben Abrahams.

Um das Wesen des Glaubens Abrahams zu verstehen, genügt es nicht, die lexikalische Bedeutung des griechischen Wortes zu verstehen wie es im Neuen Testament verwendet wird. Das Konzept des Glaubens, der im Hebräerbrief beschrieben ist, stammt nicht von den Griechen, sondern von Vätern des Glaubens wie Abraham, wie sie uns in der Heiligen Schrift der Hebräer begegnen.

In der hebräischen Bibel, dem sogenannten Alten Testament ist das Wort, welches wir mit Glauben übersetzen אמונה, Emunah. Die Wurzel des Wortes sind die Buchstaben Aleph, Mem und Nun, א.מ.נ, welche auch das Wort „Amen“ formen. Aus denselben Buchstaben bilden wir Hebräer Begriffe wie: Eine Tätigkeit Üben, Vertrauen haben, für Wahr halten, Fähig sein, Stark sein, Wahrhaftig sein, Ehrlich sein, Treu sein, eine Kunst beherrschen etc.

Dies zeigt uns, daß das hebräische Wort Emunah einen sehr viel weiteren Bedeutungsumfang hat als das deutsche Wort „Glauben“. Der biblische Emunah-Glaube verbindet innere Überzeugung nahtlos mit Lebenspraxis. Paulus ging es bei seiner Unterscheidung von Glaube und Werken nicht darum, das Handeln der Nachfolger Yeschuas von deren Überzeugungen zu trennen, sondern den wahren Glaubenswandel von rein religiösen Übungen abzugrenzen. Wenn er den Glauben der Nachfol­ger Yeschuas gegen die traditionell-jüdischen Werke der Selbstgerechtigkeit und der Vorschriften von Anhängern menschlicher Institutionen kontrastierte, ging es ihm darum die gelebte und sichtbare Gottesbeziehung, welche durch das Wort Emunah zum Ausdruck gebracht wird, ins Zentrum des Verstehens zu rücken.

Auch Paulus war sich gewahr, daß der Glaube fast ausschließlich in den Werken eines Menschen verwirklicht wird, denn die Gedanken und Überzeugungen eines Menschen sind an und für sich gestaltlos und für Dritte nicht erfassbar. Reiner „Kopfglaube“ kann daher auch nicht wirklicher Glaube sein. Wenn der Glaube in den Gedanken verbleiben könnte, hätte wohl auch der Glaube Abrahams in seinem Kopf verbleiben können, ohne in seinen Taten für uns Nachgeborene sichtbar und nachvollziehbar zu werden. Aber dann würden wir von ihm in der Bibel keine Silbe lesen. Er wäre tot und vergessen und müsste wahrscheinlich sogar als Ungläubiger in die Verdammnis gehen. Denn, wie wir von Jakobus 2:20 wissen:

Glaube ohne Werke ist tot.

Werke

Und damit kommen wir zur Moral dieses Briefs, nämlich zu unserem Widerspruch gegen das Gläubig-Sein, welches nicht bis in die Hände und Füße reicht. Solcher Glaube ist unbiblisch und gegenstandslos, denn er hat weder Hand noch Fuß!

Wer glaubt, kennt Gott und rechnet jederzeit mit Ihm, und zwar in den unterschiedlichsten Umständen seines Lebens. Er ist mit Gott in ständigem Gespräch, hört Ihn und tut das Gehörte, aber sein größtes Anliegen ist, andere Menschen diesem Gott nahe zu bringen, an den er glaubt, weil Er für ihn zum Erlöser wurde. Wer glaubt, gehört nicht mehr sich selbst, sondern Dem, an Den er glaubt. Insofern wir in der Erkenntnis Gottes wachsen, verändern sich unsere Lebensinhalte, unsere Einstellungen, unser Denken und unser Handeln. Wir sind nun nicht mehr von dieser Welt, sondern wir sind jetzt Gesandte Gottes in diese Welt.

Beziehung

Yeschua sagt in Johannes 10:27:

Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir.

Viele Christen leben in der Täuschung, an Yeschua zu glauben reiche, um ewiges Leben zu haben. Aber am Ende geht es nicht wirklich darum, daß wir Ihn kennen, sondern vielmehr darum, daß Er uns kennt. Woher aber können wir die Gewissheit bekommen, dass Er uns kennt, und dass Er Sich zu uns vor dem Vater und den Engeln bekennen wird?

Yeschua nennt nur einen einzigen Grund, warum Er uns vor dem Vater und vor Seinen Engeln bekennen werde, nämlich wenn wir Ihn vor den Menschen bekennen (Mat. 10:32-33). Doch unser Zeugnis von Ihm ist nur dann wahr, wenn wir unser Leben an Seiner Seite leben, und zwar in einer Weise, die Ihn widerspiegelt. ER Selbst hat uns vor der Gefahr gewarnt, einer Täuschung zu folgen:

Er aber sprach: Seht zu, dass ihr nicht verführt werdet! Denn viele werden unter mei­nem Namen kommen und sagen: Ich bin es (Lukas 21:8)

Das Licht auf den Leuchter setzen

Wenn Yeschua bisher noch nicht in allen Bereichen deines Lebens regiert, dann ist heute der Zeitpunkt gekommen, Ihn hereinzulassen in die dunklen Winkel deines Lebens und Webens. Entweder regiert Gott uns ganz, oder Er regiert uns gar nicht. Lass die Welt sehen, wer dein Herr ist und wohin du unterwegs bist, so wie das auch Abraham getan hat. Als Gott ihn rief, ließ er alles hinter sich und wurde ein Fremdling in dieser Welt. Die Bibel nennt ihn Vater des Glaubens, weil Er vor Gott wandelte, und weil er Gott wohlgefiel.

Es möchte doch wohl jeder von uns Yeschua an jenem Tag sagen hören:

Wohl, du guter und treuer Knecht! Über weniges warst du treu, über vieles werde ich dich setzen: gehe ein in die Freude deines Herrn (Matt. 25:21)

Kletterpartie

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Priester 2/2

Im ersten Teil haben wir beschrieben, wie man ein Priester Gottes wird. In diesem Teil wollen wir näher betrachten, was ein Priester eigentlich ist und was er tut.

Was ein Priester der Ordnung Yeschuas ist

Israelitische Priester waren Männer, Angehörige des Stammes der Leviten. Sie waren Gott unterstellt und ihrem König, und sie waren in den Priesterdienst Berufene. Aber nicht alle. Wenn zum Beispiel ein Mann körperliche oder geistige Einschränkungen hatte, konnte er den Dienst nicht versehen. Er wurde nicht in das Amt berufen und wenn die Schäden später auftraten, wurde er aus dem Dienst entlassen.
Königliche Priester der Ordnung Yeschuas gehören zum „Stamm“ der Wiedergeborenen. Sie sind Gott und ihrem König Yeschua unterstellt. Priester der Ordnung Yeschuas sind in den Priesterdienst berufen durch die Taufe in den Heiligen Geist, welche Yeschua jedem gibt, der an Ihn glaubt. Deshalb ist jeder Nachfolger Yeschuas ein königlicher Priester nach der Ordnung Melki Tsedeks, und Yeschua ist der Hohepriester.

Israelitische Priester wurden von Menschen eingesetzt und geweiht. Sie waren bekleidet mit Roben, führten die diversen Tempel- und Opferdienste aus, leiteten Gebetszeiten, sie waren gelehrt, lehrten, dienten als Rechtsgelehrte und Richter, etc.
Ein Priester nach der Ordnung Yeschuas arbeitet in erster Linie an sich selbst, bzw. er läßt Gott an ihm arbeiten. Seine Arbeit besteht in erster Linie darin Gewohnheiten, Vorstellungen und Eigenschaften abzulegen, welche Gott Unehre bringen, und stattdessen zu erlernen und einzuüben, was Gott ehrt. Er ist nicht daran zu erkennen, was er arbeitet. Vielleicht ist er Gärtner, Bäcker, Professor, Müllmann, Fahrer, oder vielleicht ist er auch Rabbiner oder Pastor. Aber nicht jeder Rabbiner oder Pastor ist ein Priester der Ordnung Yeschuas. Leider!

Die Ordnung Melki Tsedeks

Das israelitische Priestertum der Ordnung Levis wurde eingerichtet, weil Israel nach dem Auszug aus Ägypten noch nicht bereit war, Gottes Stimme zu hören (2. Mose 20:19). Sie fürchteten sich vor Gottes Stimme so sehr, daß sie nach einen Vermittler riefen. Das war zuerst Moses, und später wurden das Levitische Priestertum sowie der Tempeldienst eingesetzt, um diese Vermittlungsrolle einzunehmen.

Gottes Absicht aber war schon immer, mit jedem Menschen Seiner Gefolgschaft persönlich zu reden. In Yeschua wurde dieser Plan umgesetzt, und die Priester der Gefolgschaft Yeschuas können Gottes Stimme hören (Joh. 10:27). Ein Weg ist z.B. die Gabe der Weissagung, welche Paulus in 1. Kor. 14:1 an die Spitze der Gaben stellt:

Strebet nach der Liebe; eifert aber um die geistlichen Gaben, vielmehr aber, daß ihr weissaget.

Einrichtung des Priestertums

Der biblische Bericht gibt sehr viele Einzelheiten preis über das Zelt, den Altar, die Möbel, Geräte und Einrichtung des Zeltes sowie über die Kleidung und die Pflichten der Leviten und der Kohanim. Nachdem alles eingerichtet und hergestellt war, noch bevor die Dienste angetreten werden konnten, mussten das Zelt, der Altar, die Möbel und Geräte, die Kleider, die Leviten und die Kohanim einen Prozeß durchlaufen, den wir auf Deutsch „Heiligung“ nennen (2. Mose 28:41; 29:36 etc.). Das zugrundeliegende Wort im hebräischen Grundtext heißt קידוש, Kiddusch, von der Wurzel ק.ד.ש, von welcher auch das Wort קדשה, Kdescha gebildet wird, der biblische Begriff für eine heidnische Tempel-Prostituierte.

Die hebräische Bibel bildet aus einer Wurzel sowohl das Wort „Heiligung“ wie auch das Wort „Tempelhure“. Darin offenbart Gottes Wort, wie schwierig es sein kann, Heiliges und Unheiliges zu unterscheiden. Eigentlich liegt das Problem zu einem großen Teil darin, daß wir nicht richtig verstehen, was Heiligung bedeutet.

In der Offenbarung an Johannes sind sowohl die Hure wie die Frau mit der Sternenkrone Symbole für die Gemeinde der Endzeit. Heiligkeit und Prostitution sind in der Christenheit dieser letzten Tage ganz eng miteinander vermischt, was sehr tragisch ist.

Priester gehören Gott

Etwas zu heiligen bedeutet in erster Linie, es für Gott abzusondern und zur Verfügung zu stellen. Es gibt keine heiligen Huren. Prostitution ist der biblische Inbegriff der Abkehr und des Abfalls vom Gott Israels. In der Übertragung auf das Priestertum unter Yeschua heißt das nun, daß jeder Priester ausschließlich Yeschua zur Verfügung zu stehen hat, als ganzheitliche Person, mit all seinem Besitz und mit allem, was zu ihm gehört und was er ist.

Man wird nicht dadurch ein Priester Yeschuas, daß man die Evangelien-Berichte zu glauben beginnt, sondern dadurch, daß man sich bewußt, ausschließlich und öffentlich der Regentschaft Yeschuas überantwortet. Der erste Schritt dahin ist das öffentliche Bekenntnis und die Glaubens-Taufe.

Niemand kann zwei Herren dienen. Er wird den einen lieben und den anderen hassen (Mat. 6:24).

Die Gemeinde dieser Endzeit hat zwei große Aufgaben zu erledigen: Sie muß sich von der „Welt“, dem „Fleisch“, der „Sünde“ abgrenzen und lossagen, und sie muß einen Ausweg finden aus der Halbherzigkeit und dem Geteilt Sein, denn wie ein Damoklesschwert hängt über unseren Häuptern die Drohung an Laodizäa (Off. 3:16).

Priester gehören dem Tempel

Heute gibt es in Jerusalem keinen sichtbaren Tempel Gottes mehr. Die Apostelbriefe und die Offenbarung entrücken den Tempel in den Himmel, wo Yeschua als Hohepriester dient.

Der Himmel ist der Thron Gottes (Mat. 5:34). Das Königreich Gottes, befindet sich in unserem Inneren/ in unserer Mitte (Luk. 17:21).

Gott will unseren gesamten Lebenswandel sowie unser Zusammenleben regieren. Dort, wo Er regiert, befindet sich der Tempel, den Yeschua in den drei Tagen von Seiner Kreuzigung bis zu Seiner Auferstehung gebaut hat (Joh. 2:19; 21). Daraus folgt, daß all jene, welche unter Yeschuas Regierung und ständigen Führung stehen zu diesem Tempel gehören.

Insofern daher jemand Bestandteil des Tempels ist, wird er von Gott bewohnt und regiert. Um von Gott regiert werden zu können, müssen wir Ihn reden hören können. Insofern wir Gott reden hören können, kommen wir in die Lage, Ihm gehorchen zu können, und insofern wir Ihm gehorchen, regiert Er unser Leben, und dann sind wir ein Bestandteil Seines Tempels. Es ist unbedingt notwendig, daß wir diese Zusammenhänge verstehen. Wir sind drin oder wir sind draußen. Wir selbst entscheiden ständig darüber, und unser Leben ist Zeugnis dafür.

Aus Gottes Sicht leben wir nicht als Individualisten. Wir sind in einen Leib hinein geboren worden. (Röm. 12:1-5) Wir leben nicht mehr für uns und unsere Interessen, Ziele und Wünsche. Wir sind zum Dienst an Gott und Seinem Volk, der Gemeinde, berufen. (1. Pet. 4:10) Die frisch geborene Gemeinde nach Pfingsten ist das Vorbild dessen, was in Gottes Reich Gemeinde heißt. Einer hatte Acht auf den anderen, jeder diente mit seinen Gaben, den geistlichen und den materiellen nach seinem Vermögen. Deshalb war das Zeugnis der ersten Christen so deutlich und so fruchtbar. Wie weit wir von diesem Vorbild weggerückt sind, muß jeder von uns selbst beantworten. Die Folgen jedoch treffen uns alle.

Dienstbereiche des Priesters im Blick auf die Stiftshütte

In der Stiftshütte finden wir fünf Gegenstände die das Arbeitsfeld des Priesters innerhalb des Heiligtums symbolisieren. In der der Stiftshütte und im Tempel war der Priesterdienst ein Dienst mittels materieller Gegenstände. Im Neuen Bund dienen wir einander, und so wird der Tempel Gottes in unserer Mitte gebaut, welcher weit über die Gegenstände der Stiftshütte und deren Dienerschaft sowie deren Zeremonien hinausgeht.

Wir können die Symbolik der Gegenstände des Mosaischen Heiligtums auf den Melki Tsedekischen Priesterdienst übertragen. Hier ein Beispiel: Opferaltar=> Evangelisation; Waschbecken=> Seelsorge; Schaubrottisch=> Praktische Hilfe; Siebenarmiger Leuchter=> Gottes Wort und der Heilige Geist; Räucheraltar=> Formen des Gebets wie Anbetung, Fürbitte, Danksagung.

Bekenntnis des Priesters

Als Priester Gottes haben wir das Bekenntnis von Yeschua. Aus Sicht Gottes ist es ganz einfach: Entweder haben wir den Glauben von Yeschua oder wir haben keinen Glauben. (Off. 14:12) Um diesen Glauben zu bekennen und darin zu leben, müssen wir den Glauben Yeschuas kennen. Deshalb schreibt der Apostel Paulus immer wieder vom Wandel unseres Denkens (Röm. 12:2) und der Erneuerung unserer Gesinnung (Eph. 4:23, Kol 3:2).  Ein Priester Gottes denkt, spricht und handelt dem Wort Gottes gemäß.

Yeschua bekennt Sich dazu, daß der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs Sein Gott ist, und daß Er dessen Sohn ist.

„Ich und der Vater sind eins.“(Joh. 10:30)  

„auf daß sie alle eins seien, gleichwie du, Vater, in mir und ich in dir, auf daß auch sie in uns eins seien, auf daß die Welt glaube, daß du mich gesandt hast. Und die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, auf daß sie eins seien, gleichwie wir eins sind;  ich in ihnen und du in mir, auf daß sie in eins vollendet seien, und auf daß die Welt erkenne, daß du mich gesandt und sie geliebt hast, gleichwie du mich geliebt hast.“ (Joh. 17:21-23)

Yeschua ist das gelebte Wort Gottes, Er ist das Wort Gottes. Wir leben den Glauben von Yeschua, indem wir dem geschriebenen Wort Gottes glauben und danach leben, gereinigt von menschlicher Interpretation, Traditionen und nachbiblischen Texten. Die Bibel genügt.

Die Arbeit des Priesters

Vermutlich haben viele unter den Lesern auf diesen Abschnitt gewartet. Unsere Generation von Menschen, insbesondere jene aus den privilegierteren Regionen der Erde identifiziert sich stark nach dem was sie tun. Eine der ersten Fragen, die man von einer neuen Bekanntschaft zu hören bekommt ist: „Was ist Deine Arbeit/ Dein Beruf?“ Kommt man in weniger privilegierte Gegenden der Erde, haben die Menschen neuer Bekanntschaften andere Prioritäten. Und je schwieriger die Lebensumstände sind, desto direkter zielen erste Fragen auf die Lebensumstände, und dann fragt man vielleicht: „Hast Du Hunger? Hast Du Durst?“

Ein Priester Gottes weiß was die Menschen um ihn herum brauchen, denn er hört auf Gott. Der Priester ist kein vollkommener Mensch. Er ist auf dem Weg dorthin. Der Priester ist kein Beamter Gottes, sondern er bemüht sich, immer auf Gott zu hören und das Gehörte zu tun. Manchmal ist er ungehorsam. Dann nimmt ihn Gott in die Arbeit. Die Arbeit des Priesters besteht darin, das zuzulassen, was Gott in seinem Leben gerade tut. Aber wie weiß er, was Gott gerade in seinem Leben tut? – Darin besteht eben die eigentliche Arbeit im Königreich Gottes: Gottes Stimme zu hören und zu tun was Er sagt. Und wenn sich der Priester dabei ertappt, daß er gerade vor Gott davonläuft? Was wenn er Gott schon seit Stunden, Tagen, Wochen, Monaten, Jahren oder Jahrzehnten davonläuft? Dann war das deswegen, weil er Gott nicht reden hören wollte oder konnte.

Die Antwort eines Informatikers auf meinen Hinweis darauf, daß Gott und Seine Engel immer bei ihm seien und uns „über die Schultern schauen“, und daß dieses Bewußtsein uns helfe, heilig zu leben: „Aber ich muß mich beim Programmieren so konzentrieren – Ich kann nicht den ganzen Tag an Gott denken.“

Bewußtsein hat wenig mit Denken zu tun. Fromme Juden sagen einen Segensspruch, wenn sie etwas für Gott tun. Priester sollen alles für und mit Gott tun,  und sie sollen nichts tun, außer es ist der Wille Gottes. Daher fordert uns Paulus auf, Gott allezeit und in allen Dingen Dank zu sagen (Eph. 5:20 und Kol. 3:17). Er weiß aus Erfahrung, daß dies eine biblische und bewährte Übung ist, welche uns dient, unser Leben völliger  unter die Herrschaft und Kontrolle Gottes zu bringen.

Wer nicht hören kann…

Der priesterliche Mensch ist der Mensch, der Gottes Stimme hört, sie kennt und ihr gehorcht. Wenn es uns schwer fällt Gottes Stimme zu hören, dann müssen wir herausfinden, was uns hindert. Es gibt einiges, was uns hindern kann, Gottes Stimme zu hören: Sünde, mangelnde Beschäftigung mit Gottes Wort, mangelnde Zeit mit Gott in der Stille, mangelndes Gespräch mit Gott, mangelnder Gehorsam gegenüber den Dingen, die uns von Gott gezeigt wurden, sowie mangelnde Dankbarkeit in allen Dingen und für alles.

Wenn wir Busse tun, dann werden wir Gottes Stimme bald wieder hören. Seine Worte sind Geist und Leben für uns! (Joh. 6:63) Wenn wir Sein Reden nicht hören, dann fehlt uns das Leben, und dann verirren wir uns wie Schafe ohne Hirten.

Gott hat uns zur Priesterschaft berufen, weil Er durch uns den Menschen dienen will, weil Er Sein Reich baut, und weil das Kommen Yeschuas nahe ist!

1 Petr 2:9-12   9 Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk des Eigentums, damit ihr die Tugenden dessen verkündiget, der euch aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht berufen hat,  10 die ihr einst nicht ein Volk waret, nun aber Gottes Volk seid, und einst nicht begnadigt waret, nun aber begnadigt seid.  11 Geliebte, ich ermahne euch als Fremdlinge und Pilgrime: Enthaltet euch von den fleischlichen Lüsten, welche wider die Seele streiten;  12 und führet einen guten Wandel unter den Heiden, damit sie da, wo sie euch als Übeltäter verleumden, doch auf Grund der guten Werke, die sie sehen, Gott preisen am Tage der Untersuchung.

Priester 1/2

Teil 1 von 2

Eigentlich ist dieses Paradigma zu komplex, um es in einem Rundbrief zu bearbeiten. Aber wir wollen es dennoch versuchen, denn es ist ungemein wichtig, daß Menschen, welche sich als Christen bezeichnen, dieses Paradigma richtig verstehen.

Priester in der Bibel

Melki Tsedek

Die hebräische Bibel kennt mehrere Worte für den Priester. Am bekanntesten dürfte der Kohen (כהן) sein. Ein Kohen ist ein Nachkomme Aharons, des Bruders von Mosche. Das Eigenartige ist, daß der Begriff in der Bibel zum ersten Mal vorkommt, lange vor der Zeit von Mosche und Aharon. Der erste Kohen ist nämlich Melki Tsedek, der König-Priester von Salem (Jerusalem). Wir finden das in 1 Mose 14:18-20:

18 Aber Melchisedek, der König von Salem, brachte Brot und Wein herbei. Und er war ein Priester Gottes, des Allerhöchsten.  19 Und er segnete ihn und sprach: Gesegnet sei Abram vom allerhöchsten Gott, dem Besitzer des Himmels und der Erde.  20 Und gelobt sei Gott, der Allerhöchste, der deine Feinde in deine Hand geliefert hat! Und Abram gab ihm den Zehnten von allem. (Schlachter 51)

Zwei Dinge unterscheiden diesen Priester von allem, was gemeinhin als Priester verstanden wird: Dieser Priester bekleidet ein weltliches und ein geistliches Amt gleichzeitig, und er ist ohne Herkunft.

Melki Tsedek kommt in der Bibel zehnmal vor, zweimal im AT und achtmal im NT. Die andere Stelle im AT finden wir in Psalm 110:4:

Der HERR hat geschworen und wird es nicht bereuen: Du bist Priester in Ewigkeit nach der Weise Melchisedeks! (Schlachter 51)

Die restlichen acht Referenzen auf Melki Tsedek befinden sich alle im Hebräerbrief, jedes Mal mit Hinweis darauf, daß Yeschua zu der Ordnung Melki Tsedeks gerechnet werden muß, sowie auch wir, die wir ein königliches Priestertum der gleichen Art empfangen haben, als wir an Yeschua gläubig wurden (vgl. 1 Petr 2:9-12) .

Wahres Priestertum

Zwei andere Begriffe werden im AT verwendet, um einen Priester zu bezeichnen: Levite (לוי) und Komer (כומר). Leviten sind Angehörige des Stammes Levi, welcher von Gott am Sinai ausgewählt wurde, am Tempel zu dienen. Ein Komer ist ein heidnischer Priester, der den Götzen dient. Der Begriff findet sich nur zweimal in der Bibel, nämlich in 2 Kön. 23:5 und Zeph. 1:4. Nichtjüdische Priester werden auf Hebräisch mit diesem Titel genannt. Der wahre Priester jedoch ist ein Kohen. Er dient vor Gott im heiligen Bezirk des Tempels, indem er die täglichen Opfer bringt, räuchert, den siebenarmigen Leuchter anzündet und die Schaubrote auflegt. Einmal im Jahr geht er mit dem Blut des Lammes in das Allerheiligste, um Sühnung für die Sünden des Volkes zu erwirken. Gemeinsam mit Melki Tsedek, der den gleichen Titel Kohen trägt, ist er ein Vorschatten auf Yeschua, der auf der einen Seite mit Seinem eigenen Blut in das Heiligtum des Himmels eingetreten ist und ein für alle Mal Sühne gewirkt hat für die Sünde eines Jeden, der glaubt. Auf der anderen Seite aber ist er auch der einzige, der die beiden Ämter des Königs und des Priesters in Sich vereinen kann.

Allgemeines Priestertum

1 Petr 2:9-12   9 Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk des Eigentums, damit ihr die Tugenden dessen verkündiget, der euch aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht berufen hat,  10 die ihr einst nicht ein Volk waret, nun aber Gottes Volk seid, und einst nicht begnadigt waret, nun aber begnadigt seid.  11 Geliebte, ich ermahne euch als Fremdlinge und Pilgrime: Enthaltet euch von den fleischlichen Lüsten, welche wider die Seele streiten;  12 und führet einen guten Wandel unter den Heiden, damit sie da, wo sie euch als Übeltäter verleumden, doch auf Grund der guten Werke, die sie sehen, Gott preisen am Tage der Untersuchung. (Schlachter 51)

In diesen vier Versen gibt uns Petrus 14 zentrale Charakteristika des Priestertums zu welchem wir gerufen sind.

Auserwähltes Geschlecht
Königliches Priestertum
Heiliges Volk
Volk des Eigentums
Verkündiger der Tugenden Gottes
Berufene zum Licht
Gottes Volk
Begnadigte
Fremdlinge
Pilger
Enthaltsame
Vorbilder
Verleumdete
Zeugen

Jeder dieser Begriffe müßte nun im Detail ausgeführt werden. Aber das würde den Rahmen dieses Rundbriefs sprengen. Doch nehmen wir uns die Zeit und machen uns Gedanken über die einzelnen Charakteristika, denn diese machen unsere Berufung und das Ziel sichtbar, welche wir als Nachfolger Yeschuas ins Auge fassen und anstreben müssen.

Off. 1:5b-6 Ihm, der uns liebt und uns durch sein Blut von unsren Sünden gewaschen und uns zu einem Königreich gemacht hat, zu Priestern für seinen Gott und Vater: ihm gehört die Herrlichkeit und die Macht in alle Ewigkeit! Amen. (Schlachter 51)

Johannes, in der Einleitung für die Offenbarung, gibt uns diese wunderbare Einsicht über die Priesterschaft, zu welcher wir berufen sind. Er zeigt uns das Werk des Hohepriesters Yeschua, das Er für uns getan hat, damit wir ebenso ein priesterliches Volk werden. Wir wollen noch einmal innehalten und uns in die einzelnen Aussagen vertiefen, damit uns der Heilige Geist in Dank und Anbetung führen kann.

Ihm (Yeschua)
Der uns liebt
Durch Sein Blut
Wäscht Er uns rein
Von unseren Sünden
Er macht uns zu einem Königreich
Er macht uns zu Priestern
Für Seinen Gott
Für Seinen Vater
Er ist der Besitzer der Herrlichkeit
Er ist der Besitzer der Macht
Für alle Ewigkeit
Er ist das Amen
Die Wahrheit bleibt ewig

Man muß gut hinsehen, um zu erkennen, daß auch diese Liste 14 Elemente enthält. Diese Zahl ist kein Zufall, sondern ein Hinweis darauf, worum es hier geht. Die Sieben ist das Symbol der Gegenwart Gottes in der Gemeinde. In der Verdoppelung ist sie das Symbol für die Gemeinschaft und das Zusammenwirken von Gott mit Seinem Volk. Die doppelte Sieben symbolisiert das Wesen der Priesterschaft.

Heiligung

Die christliche Welt sieht vielerorts nicht so aus, daß sie Gott und dem Evangelium viel Ehre bringen würde. Wir brauchen nur, jeder von uns, vor einen Spiegel zu stehen und die Augen zu öffnen, um den Grund für die Mängel zu erkennen. Aber Gott hat uns nicht nur eine Liste von Anforderungen übermittelt, sondern auch eine Lehre, die uns auf den richtigen Weg zum Ziel bringt. Wir wollen hier in aller Kürze verdeutlichen, was die Bibel als Anfang für den richtigen Weg zur Erfüllung unserer priesterlichen Berufung rät. Wenn wir damit anfangen, wird alles andere folgen.

1.     Erwachen

Um eine Änderung in unserem Leben vollziehen zu können, müssen wir zuerst zu der Einsicht gelangen, daß unser Leben nicht dem Ideal entspricht, das wir uns wünschen. Das Wort Gottes ist der Spiegel. Wenn wir hineinblicken, kommt der  Moment der Erkenntnis, das „Erwachen“.

2.     Erforschen

In dem Augenblick, wo uns unsere Situation als verdorben und in Gottes Augen ungenügend bewußt wird, dürfen wir nicht die Augen verschließen, noch sollen wir uns in die rettenden Arme des übervollen Terminplaners flüchten. Und wir dürfen auch dem Teufel nicht glauben, der uns weismachen will, daß wir halt so sind, und daß wir es ohnehin nicht schaffen uns zu ändern. Jetzt ist der Augenblick der Änderung gekommen. Heute ist der Tag des Heils, also laßt uns die Dinge genau untersuchen und herausfinden, warum wir uns an diesem Ort in unserem Leben befinden.

Laßt uns die Konzessionen an unser(e/n) Ehe, Familie, Nachbarschaft, Arbeit, Gemeinde, Gesellschaft, Ethik, Religion, Ansehen, Bildung, Sicherheit, Stand, Vermögen, Rechte, Integrität etc. unter die Lupe nehmen und nachprüfen, wieviel davon aus der Zusammenarbeit mit Gott stammt.

Laßt unser Augenmerk vom Geist Gottes auf die Dinge wenden, wo wir versagt haben, wo wir uns schämen, wo wir keine Vorbilder waren, wo wir in Rebellion verharren, wo wir doppelte Standards verwenden.

Laßt uns miteinander auf Gott hören, wie Er die Situation unserer Kinder einschätzt und welchen Anteil wir daran haben.

Inwiefern haben wir unseren Kindern den gottlosen Lebensstil vorgelebt, den sie jetzt wählen?

Inwiefern haben wir unser Leben auf materielle Werte abgestützt, auf menschliche Werte vertraut, der Wissenschaft mehr geglaubt als Gott, das Vergnügen mehr geliebt als die Gemeinschaft mit Ihm, der uns erkauft hat…

3.     Bekennen

Und wenn die Liste erstellt ist, dann laßt uns vor Gott Busse tun und den priesterlichen Dienst Yeschuas in Anspruch nehmen. Aus der empfangenen Vergebung, lasst uns den Menschen in die Augen sehen, die wir durch unseren lauen Wandel geschadet haben. Laßt uns Verantwortung für unsere Schuld übernehmen und bekennen, daß wir versagt haben. Laßt uns einander ins Gesicht um Vergebung bitten und laßt uns einander ins Gesicht vergeben.

4.     Umkehren

Aber keine Bitte um Vergebung ist abgeschlossen, solange wir der Vergangenheit, den Bosheiten und Irrtümern nicht konsequent den Rücken kehren und uns für Gott und nur für Gottes Wege entscheiden.

5.     Handeln

So laßt uns die Gelegenheit ergreifen und handeln! Denn nur insofern wir unseren Glauben in die Tat umsetzen ist er auch lebendig. Und nur indem wir in der Busse leben, können wir Gott als Priester dienen.