Die Welt Der Geister           – Teil 3 – Entstehung von Dämonie

Merke: Referenzierte Belegstellen sind evtl. nur im Urtext (Heb. Ar. Gr.) verständlich!

Wir konzentrieren uns im dritten und abschließenden Teil der Thematik „Welt der Geister“ auf die drei uns wichtigsten Perspektiven auf die Entstehung der Dämonie: 1. die sprachliche, 2. die biblische und 3. praktische.

Die Entstehung der Dämonie ist ein Gegenstand, der in der christlichen Welt wenig untersucht wird. Wir wollen hier eine Definition geben, die unserer Erkenntnis nach einerseits klar und einfach ist, und andererseits dem Gegenstand gerecht wird: „Der Begriff ‘Dämonie‘ bezeichnet jegliche Form der Abwendung vom wahren, biblischen Gott und die daraus resultierenden materiellen und geistigen Folgen, sowohl auf individueller Ebene als auch auf allen Ebenen der sozialen und gesellschaftlichen Ordnungen der Welt.“

1. Sprachliche Perspektive

Um den Begriff der Dämonie etwas näher einzukreisen, müssen wir von der griechischen Sprache des Neuen Testaments in die hebräisch/aramäische Sprache des Alten Testaments zurückblicken. Was im Neuen Testament als Geister, und Dämonen bezeichnet wird, waren in der hebräisch/aramäischen Bibel die Götter und Götzen der Heiden, das götzendienerische und rebellische Wesen der Menschen und Völker, die dem Gott der Bibel und dessen Messias nicht folgen.

Der Begriff „Dämonie“ kam erst mit der Popularität der griechischen Sprache in Gebrauch, aus welcher der Begriff stammt. Bis dahin verstand jeder Anbeter des Gottes Israels, daß Götzendienst immer gemeinsam mit Dämonie auftritt. Dämonie entsteht aus der Abirrung vom Glauben an den Schöpfer-Gott der Bibel, der Himmel und Erde erschaffen hat mit allem, was in ihnen ist.

Ein Mensch kann nur durch seine Hinwendung zum Gott der Bibel aus der Gewalt der Dämonie befreit werden. Daran hat sich nie etwas geändert, und deshalb lernen wir aus dem Neuen Testament, daß Dämonen immer dann ausgetrieben wurden, wenn das Evangelium verkündigt wurde, denn dort kamen die Menschen unter die Herrschaft Gottes und des Messias Yeschua. Und damit gelangen wir zur biblischen Perspektive der Dämonie.

2. Biblische Perspektive

Die Bibel fängt damit an, uns Gottes Schöpfung zu erzählen, und in dieser Erzählung erfahren wir, wie der Mensch aus der Gemeinschaft mit seinem Schöpfer ausbricht, weil er einem Wesen vertraut, das ihn verführt, indem es Mißtrauen zwischen dem Menschen und seinem Erschaffer sät.

Dieses Wesen wird von nun an der „Gott“/ Herrscher dieser Welt genannt, der Drache, die Schlange, der Teufel und Satan. All diese Begriffe fassen zusammen, was die Dämonie im Wesentlichen ist: Der Einfluß eines Wesens, welches Gott den Schöpfer ersetzen will.

Dämonie beginnt dort, wo der Mensch seinen Glauben vom Schöpfer weg- und einem Geschöpf oder einer Idee, einem menschlichen „Ideal“ zuwendet. Und die Folgen dieser Abwendung von Gott sind Verrat, Mord, Krieg, Hunger, Krankheit, Elend, Verlorenheit, Hass, Egoismus, Sucht, Perversion, Tod… kurz: alle Übel, die uns plagen und die es in der Welt gibt. Und damit gelangen wir zur praktischen Perspektive der Dämonie.

3. Praktische Perspektive

a)   offensichtliche Dämonie

In den Evangelien lesen wir zahlreiche Berichte von Menschen die offene Dämonie ausleben. Hier in Jerusalem begegnen wir immer wieder Menschen, die sichtbar von Dämonen besessen sind und dies durch Schreien, seltsames Benehmen und aggressives Verhalten zum Ausdruck bringen.

Sogar in der Versammlung der Gläubigen manifestiert sich manchmal Dämonie. Uns fällt auf, daß Pastoren in der Regel sehr nervös werden, wenn in ihren Versammlungen Dinge vorfallen, welche Dämonie als Ursache zu haben scheinen. Zwei Reaktionen beobachten wir besonders häufig. Die eine ist, nichts zu tun und die Existenz von Dämonie bei Christen kategorisch zu verleugnen. Die andere Reaktion besteht darin, eiligst einzuschreiten und „zu binden“, „auszutreiben“, „frei zu beten“ etc. Manchmal geschieht das vor der versammelten Gemeinde. Diese beiden Reaktionen  vermitteln den Eindruck, daß die Verantwortlichen unwissend, ängstlich und mit der Situation überfordert sind.

Die erste Frage, welche bei einer dämonischen Manifestation gestellt werden sollte ist: „Könnte sich hier etwas anderes als Dämonie manifestieren?“ Falls diese Möglichkeit besteht,  sollte man die entsprechenden (sozialtechnischen, medizinischen, psychiatrischen, therapeutischen, polizeilichen etc.) Hilfsorgane in Anspruch nehmen. Falls diese Möglichkeit ausgeschlossen werden kann, stellt man

die zweite Frage, welche wäre: „Gibt es hier in der Versammlung Geschwister, die sich mit Dämonie auskennen und Erfahrung auf diesem Gebiet haben?“ Dann sollten sich diese mit dem Dämonisierten an einen passenden Ort zurückziehen, wo sie ungestört dienen können, während der Rest der Versammlung derweilen mit der Versammlung fortfährt, die gerade im Gange ist.

Zwei Grundsätze für den Befreiungsdienst:

1. Manifestationen von Dämonie sollten immer klar und bestimmt angegangen werden, jedoch mit Bedacht und ohne Eile oder Angst. 2. Der Arbeit mit Dämonisierten sollte nicht mehr Aufmerksamkeit, Zeit, Infrastruktur und Personal zugewandt werden als unbedingt Not tut.

a)   versteckte Dämonie

Da wir alle von Adam und Eva abstammen, und da wir alle mit ihnen gefallen sind, stehen alle Menschen von Natur aus unter dämonischem Einfluß, denn Satan ist der Fürst dieser Welt. (Röm.2:18-21; Eph.4:17-19)

Im allgemeinen ist Dämonie schwer zu erkennen, weil wir sie gewohnt sind und als normal empfinden. Wir sind mit ihr aufgewachsen und von Kindheit an damit vertraut. Dämonie hat uns beeinflusst und geprägt ohne dass wir sie mit Gottes Massstab beurteilt hätten. Wir sind damals wie heute geprägt von der Sicht- und Denkweise gefallener und dämonisierter Menschen um uns herum, die nicht von der Wahrheit Gottes geleitet werden, sondern von Menschenweisheit und der Rebellion gegen Gottes Weisungen.

Solange wir nicht verstehen, in welchen Bereichen unseres Lebens Dämonie am Werk ist, bleiben wir unter ihrem Einfluß. Sie ist dann der unbekannte Feind in unserer Mitte, vor dem man sich nicht schützen kann. Dämonen nutzen unsere Unfähigkeit, sie wahrzunehmen, um unerkannt Einfluß auf unseren Verstand und unsere Handlungsweisen auszuüben. Deshalb gibt uns Paulus folgende Weisung:

„Denn obwohl wir im Fleische wandeln, kämpfen wir nicht nach dem Fleische; denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern göttlich mächtig zur Zerstörung von Festungen; indem wir Vernunftschlüsse zerstören und jede Höhe, die sich erhebt wider die Erkenntnis Gottes, und jeden Gedanken gefangen nehmen unter den Gehorsam des Christus“
(2. Kor. 10:3-6 ELO; vgl. Eph. 6:10-18) Gott hat uns Waffen gegeben, mit denen wir die Dämonie in unserem eigenen Leben bekämpfen können: die Wahrheit von Gottes Wort. Je mehr wir Gottes Wort in unserem Denken und Handeln Raum geben, um so mehr werden wir durch den Heiligen Geist unsere „eigene“ Dämonie erkennen und diese mit seiner Hilfe erfolgreich bekämpfen können. Denn die Wahrheit Gottes setzt uns frei von Dämonie (Joh. 8:32)!

Schlußwort zu „Welt der Geister“ Teile 1-3

Yeschua und die zwölf Apostel konnten Geister unterscheiden. Auch wir sollten lernen zwischen Gottes Geist und anderen Geistern, ja allen Einflüssen denen wir in unserem Leben ausgesetzt sind zu unterscheiden. Solange wir das nicht können, sind wir Irrende, Verführte und Dämonisierte. Wer aus der Dämonie freibrechen will, muß komplizierte, menschengemachte Lehren hinter sich lassen und zur reinen Einfachheit der Quelle der Schrift, zum Gehorsam  und zum Gespräch mit Gott zurückkehren.

Yeschua und die zwölf Apostel besuchten keine Hochschulen, sie kannten sich in Philosophien und Wissenschaften nicht aus, und sie wußten auch nichts von systematischer Theologie. Doch sie suchten Gottes Weisheit, die zwar bei irdisch gesinnten Menschen als Torheit abgestempelt wird, aber sie ist mächtig, unser Leben zu verändern. (1.Kor. 1:18; 2:1-5)

Yeschua und die zwölf Apostel brauchten keine Gegenstände (Substanzen, Talismane), um damit Dämonen zu vertreiben. Sie predigten das Evangelium, heilten Kranke und trieben Dämonen aus, immer im Aufblick auf den, der des Menschen Herz kennt (Mark. 16:15-17). Was damals wirksam war, ist es auch heute noch.

Wer sich Yeschuas Jünger nennt, muß die gleiche Hingabe und Konsequenz pflegen wie die zwölf Apostel. Alle Erkenntnis und alle Vollmacht liegen in Yeschua allein. Wer nicht in Ihm ist, gehört zum Reich der Dunkelheit und dient der Lüge und der Verführung.

Ende der dreiteiligen Serie: Die Welt Der Geister